Dass Jean-Michel Jarre Ende der Siebziger das Genre der elektronischen Musik entscheidend mitgeprägt hat und damit als Inspiration vieler anderer Künstler noch heute regelmäßig zitiert wird, das ist unbestreitbar. Wie er sich bis zum heutigen Tage entwickelt oder auch nicht entwickelt hat, steht auf einem ganz anderen Blatt geschrieben. Gut dreißig Jahre nach der wegweisenden Veröffentlichung von ‚Oxygene’ werden die sechs Songs, die wohl die am breitesten bekannten Flächensounds der Welt präsentieren erneut veröffentlicht. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die ihre Aufnahmen in den letzten Jahren nur noch einmal neu gemastert den Fans angeboten haben, geht Jarre einen Schritt weiter. Er spielte mit seinen Künstlerkollegen das Werk mit den Original-Instrumenten einfach noch einmal neu ein. In drei Versionen kann der geneigte Fan, die neue Version erwerben: CD only, CD+DVD oder auch CD+3D-DVD+3D-Brillen. Die Audio-Version des Frühwerks des französischen Elektronikers klingt in der neuen Version frischer, dynamischer und klarer. Geändert hat man an den Songs glücklicherweise so gut wie nichts. Favoriten bleiben das allseits bekannte ‚Oxygene Part IV’ sowie ‚Oxygene Part II’ das spaciger nicht hätte angelegt werden können. Zusätzlich zur Stereo-Aufnahme gibt es ‚Oxygene’ auf der DVD auch 5:1 abgemischt. Aufgrund wachsender Verbundenheit zu meinem Yamaha-Stereo-Verstärker kann ich diesen Mix zwar nicht persönlich beurteilen, aus zuverlässiger Quelle wurde mir jedoch bestätigt, dass die raumfüllende Adaption sehr gelungen sein. Neben dem 5:1 Mix enthält die DVD ‚Oxygene’ ergänzt mit mehreren Zwischenstücken live gespielt. Der enthaltene ‚Konzertfilm’ ist allerdings wirklich nur etwas für eingefleischte Fans. Der Meister mit klassischer Catweazle-Frisur und seine drei Gefährten stehen dabei in einem Viereck aus huldigungswerten analogen Synthesizern und bewegen sich in einem maximalen Radius von fünf Metern. Etwas verloren werden Projektionen auf einer zu klein geratenen Leinwand im Hintergrund gezeigt. Das war’s! In 3D bestimmt leider auch nicht interessanter. Da hätte man mehr draus machen können. Als spärlichen Bonus enthält die DVD noch ein Making-Of und einen Exkurs zu den verwendeten Instrumenten. ‚Oxygene’ als Audio CD bekommt auch nach dreißig Jahren von mir die Höchstnote, die filmische Umsetzung kommt über zwei Trauerpunkte allerdings nicht hinweg. Insofern, da die CD+DVD Version nicht viel teurer als die reine Audio-CD ist und mit gutem Willen als Zuckerle angesehen werden kann, gutmütige viereinhalb Punkte fürs Bundle.