Was soll man davon halten? Da haben sich ein paar durchgeknallte Musiker zusammengefunden, um exzentrische Musik zu kreieren. Und zwar so exzentrisch, dass sie sich keinem Genre unterordnen wollen und Versatzstücke aus Jazz, Psychedelic und was auch immer zusammenwerfen, ihren Songs stets neue Wendungen geben und selbst vor Heinrich Heines Gedicht "Im wunderschönen Monat Mai" nicht zurückschrecken und daraus eine Art Rocknummer mit elektronischem Gedudel machen. Eine ganz große Affinität zu Mr. Bungle lässt sich nicht leugnen, allein schon wegen den immer wieder zu hörenden Instrumenten wie Saxophon, Hammondorgel und Akkordeon. Allerdings ist der Gesang von Seb El Zin zwar schön schräg, aber Mike Patton geht dann doch reichlich extremer zu Werke. Dafür geben sich ITHAK international und verwenden in ihren Songs spanische, englische, französische und deutsche Texte. Wirklich verstehen muss man den Text nicht. Trotzdem sind die auf Deutsch gesungenen Texte zum wegschmeißen. Eine ernste Absicht steht wohl nicht dahinter, Hauptsache es hört sich schräg an und das tut der durch den Akzent kaum verständliche Gesang in "Psalm" allemal. ITHAK lassen sich hin und wieder zu so etwas wie einem richtigen Song hinreißen. "Je Fly" ist so einer und einer rockiger dazu. Dagegen klingt "Sentier des Lunes" wie frisch vom Eurovision Song Contest geklaut und noch einmal mit der nötigen Portion Verdrehtheit kombiniert. Andere Songs bleiben im Schwebezustand zwischen richtigem Song und experimenteller Spielwiese. ITHAK live zu sehen, dürfte ein ziemlich abgefahrenes Erlebnis sein. Ihr selbstbetiteltes Debüt ist jedenfalls andersartig genug, um Aufsehen zu erzeugen. Obendrein ist es gut und professionell gespielte Musik, auch wenn diese bisweilen seltsam klingt. Aber genau deswegen hört man sich "ITHAK" ja auch an.