'An der Schwelle zum Nichts werde ich zu etwas ganz anderem. Ich werde die Wahrscheinlichkeit, ich werde der Horror, ich werde zu dem Wohlbekannten, das wir nur in unserem Herz der Dunkelheit werden können'. Dieser Leitsatz der beiden Kanadier François Bénard und Yann Faussurier zu ihrem neusten Werk "Au Seuil Du Néant" (An der Schwelle zum Nichts) gibt zwar wenig Auskunft über die darauf enthaltenen Tracks, aber dafür einen guten Einblick in die Beweggründe für die Entstehung dieses Longplayers. Iszoloscope beschäftigen sich mit unbändiger Wut und der Unfähigkeit, Gedanken auszudrücken, die aus irrationalen Eingebungen und Gefühlen entstanden sind. Die Produktionszeit von zwei Jahren scheint zu bestätigen, dass Iszoloscope nicht mal eben ein Album veröffentlichen wollten, sondern ein durchgängiges Konzept hinter ihrem dritten Full-Length-Album steht. Aus diesem Grund sollte man sich auch nicht über die fehlenden Songtitel wundern, denn die Tracks ohne Beschreibung dienen als Beiwerk und Ergänzung. Die Beschäftigung mit irrationalen Gedanken und Zorn führt zwangsläufig auch zu paradoxen Songstrukturen. Iszoloscope nutzen Ambient und Noise, um ihre persönlichen Interpretationen zu erschaffen. Äußerst dunkle Soundlandschaften gepaart mit teils peitschenden teils mechanisch wabernden Rhythmen und einigen Samples bilden das Fundament von "Au Seuil Du Néant". Die Songs sind in sich, bis auf einige Ausnahmen, sehr abwechslungsreich. Mit Tempo- und Melodienwechseln versuchen Iszoloscope ihren Betrachtungen Ausdruck zu verleihen. Das Ergebnis fällt zum Teil äußerst clubträchtig ("-28c And Falling") aus oder sehr zurückgezogen und düster ("Iszoloscope Tomes Deux"). Auf der zweiten CD haben sich namenhafte Vertreter des Genres an einigen Songs 'vergriffen'. Das Resultat sind vom eigentlichen Album losgelöste Interpretationen, die aber trotz ihrer Eigenständigkeit neue Betrachtungsweisen eröffnen. Beide CDs sind sehr zu empfehlen. Ebenfalls empfehlenswert ist das Release von Tarmvred und Iszoloscope, "Do America", das beide anlässlich ihrer USA-Tour veröffentlicht haben. Die EP war kurzzeitig bei Ant-Zen als Beilage zu "Au Seuil Du Néant" erhältlich und kann immer noch bei Ad Noiseam bestellt werden.