Informatik veröffentlichen ihr erstes Album auf einem deutschen Label: Dependent. Bisher waren die beiden Amerikaner ausschließlich auf Metropolis in den Staaten verpflichtet. ‚Arena’, das vorliegenden Album ist kein wirklich neues Album in dem Sinne, dass der Fan viele noch nicht veröffentlichte Songs zu hören bekommt, denn einige der Kompositionen kennt man bereits von den Vorgängeralben. Das ist so gewollt und die Band erklärt im Booklet auch warum: die Neuinterpretationen schlossen sich den Aufnahmen zum letzten Album ‚Beyond’ an, da sich das musikalische Mindset drehte und Tyler und Da5id nun eher in Richtung ‚Electronic Arena Rock’ - wie sie es selbst definieren – unterwegs ist. Neben vier neuen Mixes, die unter anderem auch bei Remix-Wettbewerben entstanden, wurden Outtakes der Beyond-Sessions aufgegriffen, die in das Konzept des Vorgänger-Albums laut Band nicht so recht passen wollten. Wer nun vermutet, dass ‚Arena’ ein Stückwerk geworden ist, kann sich beruhigt zurücklehnen, denn die zwölf Tracks bilden einen schlüssigen Zyklus, der hervorragend am Stück gehört und geliebt werden kann. Schnell begreift auch der, der die Band bisher nicht kannte, was Informatik ausmacht: zum einen der tiefe, fast hypnotisierende Gesang, zum anderen die dazu passende Instrumentierung, die häufig im Midtempo mündet und eine angenehm angespannte Atmosphäre aufbaut. Ein Standout Track ist sicherlich ‚Temporary’, der im Synthetic Dream Foundation Mix noch einmal im Vergleich zum Original durch Flow und Instrumentierung gewinnt. Die Ausrichtung in Richtung Stadion-Electro leuchtet nur teilweise ein, denn gerade die Remixes von ‚My True Love’ oder ‚Night and Day’ erscheinen synthetischer als die Originale. Deutlicher wird das Motto dann beim Opener ‚Come Together’, der durchweg von der guten Gitarrenarbeit lebt, allerdings auch meiner Meinung nach der einzige Song ist, der diese Aussage wirklich untermauert. Ganz ohne Gitarren funktioniert auch der reinrassige Synthpop-Titel ‚Falling’, der trotz Pop-Faktor im Alternative verweilt und dort zum Mitwippen ohne Schuldgefühle animiert, bevor das noisy angelegte ‚The End’ den Kreis zum davor gehörten schließt. Das Album gefällt und vielleicht gerade, weil der Fokus noch immer auf der Elektronik liegt, auch wenn die Battery Cage Einflüsse, die Tyler einbringt, durchweg passend wirken und den Longplayer einfach abwechslungsreicher gestalten.