Es grenzt fast schon an sträfliche Vernachlässigung, die Rezi für Incite/s aktuellen Tonträger „Dare to dance“ so lange unberührt auf meinem Schreibtisch herumliegen lassen zu haben. Umso mehr freue ich mich nun darauf euch dieses tolle Stück Musikkunst näher bringen zu dürfen! Die beiden Hamburger Kera Nagel und André Aspelmeier sind in der Industrialgemeinde schon länger durch ihre beeindruckenden audio-visuellen Auftritte bekannt. Nun legten sie mit „Dare to dance“ ihr zweites Album vor und wurden dem Titel mehr als gerecht! Schon vom ersten Stück an gehen die unkonventionellen, dynamisch-experimentellen IDM-Stücke ins Ohr… und ja, auch durchaus ins Bein. Verschiedene hypnotische, fragmentartige Melodiestücke mischen sich mit synthetischen Exkursionen und rauem Industrial, stets unterlegt mit einem zwar dominanten, aber nicht störenden sub-Bass. Ich kann/ möchte an dieser Stelle keinen bestimmten Titel hervorheben, da ich das Album durchgehend stark finde… jeder Titel kommt auf seine Weise zum tragen, ist irgendwie mitreißend schräg und doch tanzbar. Abgerundet und verschönert wird diese Veröffentlichung durch die beiden Video Clips… sehr beeindruckend beweisen Incite/ ihr Können. Punktgenau zu jedem Störgeräusch, zu jedem Bass, zu jedem Melodiewechsel passt sich das Geschehen im Graustufen-Clip an. Großartig! Ich gebe zu: normalerweise kann ich Industrialscheiben nur in wohl bedachten Dosen genießen – hier läuft das Album allerdings komplett durch, ohne dass ich genervt bin… deswegen kann ich diese Veröffentlichung eigentlich nur jedem empfehlen, der etwas mit raueren elektronischen Klängen anfangen kann.