ISC ließen sich Zeit: schon Anfang Oktober las man auf der Homepage von der fertiggestellten EP, in den Laden kam sie mit Verzögerungen dann erst Mitte Dezember; die längst fällige Rezi ließ bis jetzt auf sich warten. ISC sei verziehen, mir hoffentlich auch... Allerdings, und da muss ich mir mal selbst vorgreifen, viel gibt es unterm Strich nicht zu sagen, außer dass ich dieses kleine Gesamtkunstwerk einfach ganz fabelhaft finde!

Nach dem erfolgreichen Album „Holy“ von Dennis Ostermann wurden die Rufe nach einer weiteren Single-Auskopplung lauter, und der Favorit war eindeutig „Seven lives“. Maxis sind ja immer etwas zwiespältig. Da ist dann der eine Song, der sowieso schon auf dem Album ist, dann noch zwei mehr oder minder hochwertige Remixe, wenn man Glück hat, eine B-Side oder noch ein Video. Aber ISC machen keine halben Sachen. Und voilà: 13 Track EP, neue Songs, Remixe von De/Vision, The Crüxshadows und IRIS. Das Ganze zudem schick verpackt; die Erstauflage erscheint in einem 6-seiten-digipack mit runden Ecken und einem anspruchsvollen Artwork.

Schon der erste Track, „Seven lives“ als extended Version, verlangt nach der Repeat-Taste. Da kann man einfach mal getrost „Zauberschloss“ und Co vergessen. Noch kein ISC-Song hat mich so für sich eingenommen! Der Clubmix hält ebenfalls, was er verspricht: elektronischer, rhythmischer, tanzbarer. De/Vision haben ebenfalls wieder gute und ganze Arbeit geleistet – Synthie-Pop auf hohem Niveau. Der Monozellen Remix überrascht durch orientalische Klangnuancen, wirkt zunächst ein wenig schwerfälliger, um dann mit dem Refrain (gitarren-)bombastisch den Hörer zu überraschen. IRIS haben den Song ein wenig schneller gemacht, Echo- und Verzerrungseffekte sowie einige elektronischere Samples hinzugefügt und so dem vorgegebenem Thema eine gewisse Frische verliehen.

In das bunte Potpourri der liebevoll geremixten „Seven lives“ mischen sich u.a. „Open skies“, das schaurig-schöne „Eye of heaven“ oder auch „Babylon“ in einem wundervollen drumgrip III - Remix. Als besonders gut gelungen möchte ich hier noch mal die Zusammenstellung der EP hervorheben. Denn neben dem eigentlichen „Hauptsong“ komplettieren die anderen Stücke das musikalische Treiben von ISC in all seinen Facetten. Während also „Der Teufel“ mit deutschem Text und einem etwas behäbigen Dark-Elektro-Gewand daherkommt, finden sich mit „Slowmotion“ und „No love will heal“ bizarre Drum’n’Bass-, Trip Hop- und minimalistische Elektrosequenzen. So bleibt mir dann nur noch mal unterm Strich zu sagen: was für eine fabelhafte EP, der ich ohne weiteres alle Sterne gebe!