Benny Boysen ist HECQ und er hat es sich beim vorliegenden Tonträger zur Aufgabe gemacht, die Songs vom In Strict Confidence Album „Holy“ zu manipulieren, zu rekonstruieren und zu vernichten, so lautet zumindest der Verweis im Klappcover. Um dem noch mehr Ausdruck zu verleihen betitelt HECQ dann sein Machwerk auch mit „Holy [The HECQ Destruxxion]“.

Das Ganze gibt es in einer feinen silbernen Metallbox, die auf 1111 Exemplare limitiert ist und die ein ebenfalls in silbern gehaltenes Klappcover enthält. Eines sei an dieser Stelle schon einmal verraten, Benny Boysen tut es wieder, so wird es demnächst vom Pzychobitch Album „The Day After“ ebenfalls eine HECQ überarbeitete Version geben und dies ebenfalls in einer Metallbox. Diese ist dann allerdings noch strenger limitiert, nämlich auf lapidare 555 Einheiten. Interessenten und Sammler sollten sich also beeilen, zum einen um noch eines der restlichen In Strict Confidence Box Exemplare zu ergattern und zum anderen, um eventuell schon mal die Pzychobitch Box vorzubestellen. „Holy“ war ja und dies nicht nur bei uns, eines der Alben das rundum Zuspruch, Anerkennung und positive Kritik bekam und dies auch völlig zu recht.

Was man allerdings bei der Interpretation dieses Albums von HECQ keinesfalls erwarten sollte, ist die vom Original Album gewonnenen Eindrücke hier nun fortsetzen zu können. Benny Boysen wird seiner Ankündigung, was er mit den Tracks zu tun gedachte vollends gerecht. Die meisten der Stücke haben nur noch entfernt etwas mit den Originalen zu tun und bei so manchem Track muss man den mitunter durchaus gewöhnungsbedürftigen Interpretationen auch mit etwas Geduld begegnen und zwar insofern, das man sich diese CD mehrfach anhören muss, um sie komplett erfassen zu können. Bei manchen Versionen ist dies allerdings nicht ganz so einfach und gerade bei „Heal Me“ (Cacophonü Edit) fällt mir das immer noch schwer. Diese Version vermittelt einem den Eindruck das der CD-Player springt und diesen Umstand kann ich nicht ganz begreifen, bzw. nachvollziehen, mag man gerade das doch eigentlich nicht. Andere Versionen klingen dann allerdings wiederum sehr angenehm, obgleich des neuen Gewandes. Bei manchen dieser Tracks kommt eine sehr entspannte Atmosphäre auf, die dem ursprünglichen Anspruch von In Strict Confidence zwar nicht unbedingt gerecht werden dürfte, aber dieser Umstand spielt ja bei diesem Projekt hier keine Rolle. Die einzelnen Songs kommen teilweise sphärisch, flächig rüber, oder aber eben auch etwas durch Breakbeat und Drum & Bass artige Sounds angereichert, aggressiv und eben auch manchmal nervig, so zumindest in Konsens zum Originalmaterial.

Als Resümee kann man sagen, das es sich um eine durchaus interessante Veröffentlichung handelt, die allerdings Gefahr läuft nicht den In Strict Confidence Fan zu erreichen, da die Versionen in der Gesamtheit gesehen doch relativ gewöhnungsbedürftig sind. Anders sieht das dann natürlich für Fans von HECQ aus, die finden hier wahrscheinlich ein Juwel des Mannes vor, der u.a. auch schon Remixe für Lights Of Euphoria, Endanger oder auch Haujobb abgeliefert hat.