Nach der Vorabsingle „Babylon“, die in zwei verschiedenen Versionen erschienen ist melden sich In Strict Confidence nun mit ihrem mittlerweile fünften Album, welches auf den Namen „Holy“ (Heilig) hört eindrucksvoll zurück und ich darf vorwegnehmen das dieses Album etwas besonderes ist. ISC haben schon immer elektronische Musik gemacht und sie haben auch schon mehrfach mit Gitarrensounds experimentiert, jedoch so perfekt wie die Band das auf diesem Album arrangiert und produziert hat habe ich das auf noch keinem anderem bisher erschienenen Album von ISC wahrgenommen. Es mag zwar simpel klingen, aber man könnte sagen das Album ist einfach perfekt.

Der Opener „Eye Of Heaven“ überrascht nach anfänglich sphärischen Klängen zu denen sich dann Dennis Ostermanns Stimme gesellt mit ziemlich rockigen Klängen und entpuppt sich als wahres Intro-Monster. „Seven Lives“ könnte man als richtig geilen Popsong bezeichnen, der mich ein wenig an De/Vision erinnert hat, aber das tut diesem Track absolut keinen Abbruch. Weiter geht es dann mit dem vorab ausgekoppeltem „Babylon“, welches in deutscher Sprache die berühmt berüchtigte Geschichte benutzt, um aktuelles Zeitgeschehen inhaltlich zu transportieren. Einen absoluten Ohrwurm legen ISC mit „Closing Eyes“ hin, dieser Song ist ein Duett von Dennis und Nadine Stelzer, die ja auch schon auf „Mistrust The Angels“ zu hören war. „Heal Me“ ist dann ein etwas ruhigeres Stück, welches ein richtige Gänsehautstimmung aufkommen lässt und wo die raue Stimme von Dennis so richtig zur Geltung kommt und ihre Wirkung keinesfalls verfehlt.

Der nächste Track ist „Emergency“, ein Song bei dem die Vocals und auch die Lyrics von einer Dame namens Antje Schulz stammen. Wunderbar stimmiges Machwerk, welches nicht unbedingt gleich als typischer ISC-Song erkennbar ist, jedoch als Gegensatz zu den Vocals von Dennis eine gute Abwechslung darstellt und Tracklistmäßig hervorragend auf Position 6 platziert. Die unterschwellige Melodie am Anfang von „Another Night“ gibt einem dann allerdings im Gegensatz zum vorhergehendem Song sofort wieder das Gefühl eine ISC-CD im Player laufen zu haben. Dieser Song ist auch die rockigste Nummer auf „Holy“. Die wohl unscheinbarste Nummer des Albums ist meiner Meinung nach „No Love Will Heal“, was diesen Song keinesfalls herabwürdigen soll, aber im Vergleich zu dem anderen Material auf „Holy“ kann ich mich diese Eindrucks einfach nicht erwehren.

„The Darkest Corridors“ ist dann ein weiteres Duett von Dennis und der schon bei “Closing Eyes” mitwirkenden Nadine Stelzer. Soundmäßig bildet dieser Song eine wunderbare Kombination von harschen Beats und einer sehr feinen Melodie und dies dann noch gepaart mit den Stimmen von Dennis und Nadine, einfach unschlagbar. Antje Schulz, die schon bei „Emergency“ in Erscheinung getreten ist, liefert dann mit „Sleepless“ ihren zweiten Beitrag auf „Holy“ ab. Ein wunderbarer Song, der schon so leichtes Chill Out Feeling aufkommen lässt, welches dann mit „Alpha Centauri“ seine Fortsetzung findet. Der letzte Song des Albums lässt einen 13,23 Minuten lang denken, man sitzt Nachts vorm Fernseher und schaut auf BR die Space Night. Ein Klasse Ausklang dieses wunderbaren Albums. „Holy“ gibt es auch als Limited Edition in einer Hardbox mit einem 6teiligem Cardset, zwei Stickern und einer Bonus-CD, sowie einem Booklet.

Das interessanteste dürfte wohl zunächst die Bonus-CD sein. Diese enthält einen einzigen Track, der 12.13 Minuten lang ist und „Alpha Omega“ heißt. Im griechischen Alphabet ist „Alpha“ der erste und „Omega“ der letzte Buchstabe und diese Tatsache spielt bei dem Track „Alpha Omega“ natürlich keine unwesentliche Rolle. Inhaltlich wird in deutscher Sprache nämlich die Geschichte vom Anfang bis zum Ende der Menschheit erzählt. Prinzipiell hat der Track dieser Bonus-CD mehr oder weniger Hörbuchcharakter, denn die Musik spielt beim zuhören der Geschichte eigentlich nur eine untergeordnete Rolle, ist man doch damit beschäftigt aufmerksam zu verfolgen was da von P. Simper erzählt wird. Optisch ist diese CD ein echter Hingucker, sie ist nur teilbeschichtet und enthält im Außenbereich zahlreiche Ornamente und Verzierungen, die sich dann auf durchsichtigem Untergrund im Außenbereich der CD befinden.