Man kann nicht wirklich behaupten, dass es ein schlechter Song ist. Fette, rockige Gitarrenriffs, ein treibender Beat und ein Text, den man nach dem zweiten Mal mitgrölen kann – was will man mehr? Wären das die Jungs von Campino & Co., die ihre neue Single präsentierten, wäre ich womöglich voll des Lobes für diese Produktion. Da aber „In Extremo“ auf dem Cover steht, enttäuscht der Song: Wo bleibt der dunkle Charme der mittelalterlichen Klänge? Oder die unverwechselbare Magie, die die „In-Extremo“-Lyrics normalerweise bieten? „Nur Ihr Allein“ ist ein bisschen wie in eine ‚Milchschnitte’ beißen, auf deren Verpackung ‚Snickers’ steht: Es schmeckt nicht schlecht, aber man hat was anderes erwartet. Neben der Single findet der geneigte Hörer Live-Mitschnitte von „Hiemali Tempore“ und „Vollmond“, die vergangenes Jahr beim Highfield Festival mitgeschnitten wurden. Das ist insofern tragisch, als die Songs daran erinnern, was „In Extremo“ sonst so auf dem Kasten haben und wie wenig „Nur Ihr Allein“ da mithalten kann.