Das erste, was an der EP der vier Italiener Ilid auffällt, ist der Titel "The Shadow Over Arkham". Leider haben die vier Songs auf dieser CD nichts mit den Geschichten von H.P. Lovecraft zu tun, sondern handeln vielmehr von Gefühlen und Emotionen. Musikalisch haben sich Ilid dem Melody Rock verschrieben. Dabei versuchen Sängerin Natascia Pribac sowie Ronny Taccola, Alessandro Paolucci und Giacomo Macelloni nicht, viele gerade angesagte Bands zu kopieren, sondern tendieren eher zu Anfang bis Mitte der 90er, wo diese Art des melodischen Metal bzw. Rock mit Frauengesang erstmals Aufsehen erregte. Wohl deshalb erinnert die Musik von Ilid manches Mal an The Gathering. Der erste Song "Envenomation" ist schon fast poppig, da sich die Band bis auf den Refrain noch zurückhält und dem Gesang von Frontfrau Pribac den Raum zur Entfaltung offen lässt. Der Song an sich ist nicht außergewöhnlich, weiß aber trotzdem zu gefallen. Noch etwas schwermütiger ist "Sacred", das neben Pianoklängen mit einem Kuriosum aufwartet: Die Stimme von Natascia Pribac erinnert hier bisweilen an die von Katharina Frank bzw. den Rainbirds, was mit Sicherheit nicht beabsichtigt war. Ansonsten bleibt "Sacred" eher belanglos und unauffällig. Dafür wird bei "The Grief" ordentlich gerockt, mit deftig treibendem Refrain. Hier machen Ilid ihrem Genre alle Ehre. Das abschließende "Encore" ist dann wieder weniger Metal-lastig und schwankt zwischen melancholischem Gesang und rockigen Gitarren. "The Shadow Over Arkham" macht einen wenig aufregenden aber sehr soliden Eindruck. Natürlich erfinden Ilid das Rad nicht neu, zeigen aber auch, dass es in Italien neben Lacuna Coil noch andere Bands gibt, auf die man achten sollte.