Nachdem Ignis Fatuu (bitte nicht mit Ignis Fatuus verwechseln) sich schon live im süddeutschen Raum einen gewissen Ruf aufbauen konnte, veröffentlicht das Nürnberger Quintett mit "Es werde Licht" sein erstes Album. Musikalisch bewegen sich Ignis Fatuu im Mittelalter-Folk-Rock bereich mit dem reizvollen Kontrast zwischen hart-rockenden Gitarren und Schalmeien, Dudelsack, sowie Drehleiern. Doch - wie schon bei vielen anderen Bands des Genres - funktioniert diese Verbindung sehr gut. Und "Es werde Licht" ist prall gefüllt: Mit dreizehn Songs hat sich die Combo wirklich nicht lumpen lassen. Kraftvoll geht es mit der Geschichte eines Diebes "Auf der Flucht" los, ein starkes "Nordwind" folgt bevor mit "Dein Stern" die erste Ballade ein wenig das Tempo raus nimmt. Leichtfüssig beschwingt lassen die fünf "Des Narren Weib" tanzen, gefolgt von "Sehnsucht" und dem genialen "Illusion", wo sich Dudelsack und Gitarren einen interessanten Wettstreit liefern. "Drachenreiter" ist ein weiteres Highlight, bevor mit "Einsam" die zweite langsame Nummer wieder für eine Verschnaufpause sorgt. "Frühlingsreigen", "Der Spielmann", "Zeit", "Der Zauberspruch" und das treibende "Wächter der Nacht" geben dann zum Schluss noch einmal richtig Gas. Den Texten von Ignis Fatuu wohnt eine verklärte Romantik inne, ohne jedoch zu sehr in den Kitsch abzurutschen. Musikalisch bewegen sich Ignis Fatuu auf hohem Niveau und sicher in ihrem bevorzugten Genre. Der Gesang von Sänger Alexander besitzt einen hohen Wiedererkennungswert und zusammen mit Bandkollegin Irene entsteht eine wirklich tolle Harmonie. Insgesamt ein Tipp für Fans des Genres, routiniert und ambitioniert, ohne grosse Ausreisser oder Überraschungen. Solide.