Gott sei Dank! Er macht weiter. Kurze Zeit sah es so aus, als ob Rod Macquarrie seine Synthies bei ebay versteigern würde und nur noch für seinen Gott da sein wollte. Doch glücklicherweise für alle Liebhaber gut produzierten Elektropops à la John Foxx, dem Gary Numan der 80er, Tangerine Dream, Erasure oder den Pet Shop Boys hat Rod M. aka I Satellite sich noch einmal besonnen und macht offensichtlich weiter. Das läßt hoffen, noch mehr an Veröffentlichungen von dem talentierten Amerikaner (!) erwarten zu dürfen. Doch zuerst einmal zu seinem Debüt "Auto:Matic" einem Album, das nicht verleugnen kann, wo seine Inspirationsquellen liegen - in ebenjenen oben aufgezählten Acts der 80er (auch ein wenig Kraftwerk meine ich ausgemacht zu haben - wobei Rod selber keinen großen Hehl aus seinen Einflüssen macht). Den Auftakt bildet "Robot Parade" (ein herrlich bildhafter Titel der treffend zu dem Song paßt), gefolgt von dem schon bekannten "Bubbleboy" - der aber entgegen meiner Vermutung längst nicht der stärkste Track auf "Auto:Matic" ist, wobei er dennoch ein starker Song ist. Dafür bieten die 10 Tracks einfach zuviel Vielfalt, Substanz und Hörvergnügen. "I Want You" z.B. ein Song voller Leichtigkeit mit leichter melancholischer Grundstimmung, der auch Gary Numans, Human's League oder O.M.D.s Feder hätte entspringen können - ein Ticket back to the 80s. Irgendwie komment einem die Sounds herrlich bekannt vor, der Tradition verbunden und doch wirken sie eigenständig und I Satellite ist alles andere als ein Plagiat. "Retropolis" macht ebenfalls seinem Namen alle Ehre. Ein entspannt dahinplätscherndes Instrumental, das doch versteht, die Konzentration des Hörers bei sich zu behalten. "12:15 Friday Night" ist wieder eine kleine Popperle, gefolgt von dem vocoderlastigen "Automat" und dem düster-getragenen Instrumental "Polaroid", das gleich wieder von einer Popnummer mit viel Melancholie ("Where in the World") abgelöst wird. Den Abschluß bilden zwei der stärksten Songs auf dieser CD: "Orion", das Instrumental mit der herrlich scheppernden Snare und der traumhaft leichten, dezent im Hintergrund stehenden Melodie und nicht zu vergessen der Final Track "Out of Space": ein wunderschöner Track - traurig und melancholisch. Enstpannte, leichte Tracks und melancholische Nummern, Songs mit Lyrics und Instrumentals halten sich auf diesem Ausnahmealbum so ziemlich die Waage und bilden ein wunderbar harmonisches Ganzes. Ein Elektropopalbum mit viel Harmonie, Pep und doch einer gehörigen Portion Wehmut und Nachdenklichkeit. Vielleicht mag ich diese CD so sehr, weil sie für mich einen direkten Abstecher zurück in die Musik meiner Jugend bedeutet, aber ich glaube sie darauf zu reduzieren würde ihr Unrecht tun. Es ist einfach ein abwechslungsreiches, super entspannendes Album eines sehr talentierten Künstlers, von dem wir hoffentlich noch viel hören werden. Wer sich ein Bild von I Satellite und seinem Stil machen möchte, sei die Homepage des Projektes empfohlen. Lesens- und Hörenswert. Zu "Auto:Matic" gibt es nicht mehr viel zu sagen: Höchstpunktzahl. Punkt.