‚Self-Machine’ kam noch kurz vor Weihnachten rein und machte neugierig wer hinter dem elektronisch-angehauchten Alternativ-Pop steckt. Das herauszufinden war nicht sonderlich schwierig: Coco Sumner, mit zarten 19 Jahren hat mit ‚The Constant’ ihr erstes Album veröffentlicht. Sumner, Sumner, …, den Namen kennt man, genau, wenn man mal in die Credits der alten Police-Alben schaut, denn, so heißt auch Sting, dessen Lenden Coco Sumner dann auch tatsächlich entsprungen ist. Hört man aktiv auf die Stimme scheinen auch subtile Parallelen durch, allerdings war’s das dann auch schon mit Gemeinsamkeiten. Rauchig, recht tief singt sich Coco durch dreizehn Pop-Songs, die vom Anspruch her sehr unterschiedlich sind. Ursprünglich hätte ‚The Constant’ ein Reggea-/Dub-inspiriertes Album werden sollen, wie man dem Pressetext entnehmen kann, letztendlich entschied sich die Künstlerin dann jedoch für einen stärker 80er-orientierten Ansatz und den Produzenten von ‚Robyn’, die in ‚Ceasar’ dann übrigens auch einen Gastauftritt hat. Leider war dies wohl nicht die hunderprozentig richtige Entscheidung, denn die Songs wirken so in Längen zu glatt gebügelt und wie das ursprüngliche Album hätte vielleicht besser klingen können, erfährt man mit der an St Etiennen angelehnten Cover-Version des Neil Young Songs ‚Only Love Will Break Your Heart’. Hier kommt die charakteristische Stimme zur Geltung und fügt sich bestens in den musikalischen Gesamtkontext ein. Ansonten überzeugen die Songs die stärker in Richtung Alternative ans Mainstream gehen. Da wäre die erste Single ‚Ceasar’ zu erwähnen, genauso eben wie ‚Self Machine’ oder ‚Please rewind’. Den krassen Gegensatz dazu hört man in ‚Quicker’, die mehr Euro-House mit billigen Piano-Klängen als überzeugende Instrumentierung vermitteln. Das konnten D:Ream in den 90ern dann doch authentischer und überzeugender. Was beliebt ist ein durchaus gutes Maß an Potenzial, einige schicke Songs aber auch viel Mittelmaß, das nächstes Jahr wieder vergessen sein wird. Dass Coco Sumner eine interessante und sicherlich charmante Person ist transportiert die sehr spezielle Stimme. Ausserdem kann man das auch durch Passagen wie ‚Thanks to the Scottish Guy Who Feeds Me Alcohol and his Australian friend with a silly accent...’ der Credits im Booklet vermuten, die auf jeden Fall ein Schmunzeln im Gesicht des Lesers erzeugen . Mal schauen was da noch kommt.