Nachdem hyDrone mit seinem letzten Album "Confusion" für eben solche gesorgt hatte, begab sich der Grieche nachfolgend in die analoge Welt und veröffentlichte eine selbstbetitelte EP, die vier frisch aus Synthesizern gepresste Songs enthält. Panayiotis Kouretas betritt mit seinem Projekt hyDrone und dieser EP bewusst die analoge Spielwiese und das ausschließlich. So darf man "hyDrone" nicht nur als analoges Abenteuer verstehen. Die EP ist vielmehr ein Experiment und enthält dementsprechend auch avantgardistische Züge. Die Stücke ergehen sich in Wiederholungen, teils begleitet oder eingeleitet von kratzenden Geräuschen. "Alternation" erinnert durch das auf- und abschwellende Brummen und die hohen Töne an eine Maschine einerseits und an die elektronische Musik vor mehr als 20 Jahren andererseits. "CEM Resumption" geht noch weiter in der Zeit zurück, fast bis in die 70er. Eine Melodie, die mit kurzen, etwas knarzigen Tönen immer wieder wiederholt wird. Dazwischen gibt es die Geräusche vom Öffnen, Zünden und Schließen eines Feuerzeugs, während ein hoher Ton hin und her mäandert. Das folgende "Asynchronous Interpretation" klackert und rauscht sich voran und klingt wie der Flug durch eine megagroße, elektrostatische Wolke. Wieder einen Zeitsprung verspricht "Empty", das ebenso minimalistisch wie seine Vorgänger erschallt, aber mit festem Rhythmus zum Brummen etwas mehr Struktur hat. Die beiden letzten Songs sind insofern besonders interessant, weil es Remixe von Flint Glass und Philipp Münch sind. Flint Glass verleiht "Asynchronous Interpretation" eine gespenstische Atmosphäre und verpasst dem Song in seinem Verlauf ein paar Beats, ohne ihn jedoch völlig aus dem Zusammenhang mit dem Original zu heben. "Empty" wird von Philipp Münch regelrecht aufgepäppelt, aber auch hier bleibt der Grundton des Originals erhalten. Der Song kommt durch die neuen, trockenen und dennoch leicht hallenden Töne, die so etwas wie eine Melodie ergeben, in bester Angst-Pop-Manier daher. Diese EP hat ihren ganz besonderen Reiz, den man aber erst erkennen muss bzw. durch mehrfaches Hören erfährt. Liebhaber der besonderen elektronischen Musik sollten hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren, genauso wie Liebhaber des Minimal Electro.