Eigentlich winke ich ja sofort ab, wenn ich nur das Heartagramm-Logo sehe. Diesmal starre ich schockiert auf ein an sich wunderschönes schwarzes Cover, das von einem goldenen Sarg mit ineinander verschlungenen Herzen geschmückt wird. Oh je... "The Funeral of Hearts“, so der plakative - perfekt zum Album-Cover passende - Titel der neuen 3-Track-Maxi von HIM. Den einzigen Song gibt es lediglich in unterschiedlichen Varianten: als Radio edit, als - davon kaum zu unterscheidende, nur wenig längere - Album version und als langweilige, überflüssige Acoustic version. Kein anderer Non-Album-Track? Schwach... Aber auch diesmal rocken die finnischen Düster-Hippies in gewohnter Manier melodisch und kraftvoll drauflos. Selbstverständlich werden dabei wieder alle musikalischen und textlichen Klischees bedient. Mit enorm viel Hingabe intoniert Ville Valo die verzweifelt-melancholischen Lyrics. Allerdings bietet „The Funeral of Hearts“ nicht wirklich etwas Neues. Wieder einmal ein typischer HIM-Song... . Oft wirkt der Song etwas schnulzig und zu sehr auf ihrer typischen Schiene eingefahren. Ein bißchen frischer Wind täte HIM bestimmt gut. Trotzdem: ein Gespür für Ohrwurmmelodien haben sie schon. Und jetzt der Aufruf an alle 13 bis 16jährigen Goth-Chicks: HIM einlegen, Lampen aus, Kerzenlicht an, Rotwein auf den mit Samt verhüllten Tisch und bitte anfangen zu weinen oder wenigstens traurig dreinzuschauen.