Mit Hezzel begrüßt die Hands-Familie ein weiteres, vielversprechendes Mitglied, diesmal aus Lettland. Das Debütalbum mit dem Titel Exposure ist ein Einstand, wie man ihn sich nur wünschen kann, denn Hezzel hat sich dem rhythmischen Industrial verschrieben und präsentiert diesen sehr gekonnt und ausgeklügelt. Das Hauptaugenmerk liegt hier, obwohl es die musikalische Ausrichtung durchaus hergeben würde, nicht nur auf dem Rhythmus, sondern vielmehr auf dem ganzen Drumherum, dem Brummen, Rauschen, Poltern, den Samples und den Sounds, die den Rhythmus auffüllen und begleiten. Hezzel schafft Atmosphäre, nicht durch sphärische Sounds, sondern eher durch gut ausgewählte, zusätzliche Sounds, womit teilweise der Noise und nicht der Rhythmus das Sagen hat aber ohne, dass die Musik in einer reinen Krachorgie ausartet, im Gegenteil, hier kann wirklich von Rhythm and Noise ausgegangen werden. Obwohl es sich hier also um die klassischen Zutaten für Rhythm and Noise handelt, versteht es Hezzel außerordentlich gut, immer dieses eine kleine Quäntchen Überraschung mit einzubauen, dieses gewisse Etwas, womit man eine leckere Mahlzeit würzt und Hezzel tischt ordentlich auf. Statt aber einfach puren Rhythmuskrach zu servieren, konzentriert man sich eher auf die kleinen Feinheiten, auf kalte, industrielle Sounds, die mit den Stilmitteln des Genres verstrickt und verwoben werden und eben genau den Sound dieses Albums ausmachen. Exposure ist ein gelungener Einstand und eine mehr als lohnenswerte Bereicherung in jeder Sammlung, denn Hezzel versprüht einen gewissen Charme und Eigenständigkeit, denen man sich als Hörer nur schwer entziehen kann.