In den letzten Dezembertagen des vorigen Jahres gelangte ich in den Besitz der CD „In Slow Motion“ von Hex On, einem russisch-amerikanischen DJ-Team. Das war soweit alles, was ich von dem Album wusste – und bis auf die Tatsache, dass sich die Musik irgendwo zwischen getragen gehaltenem TripHop, Ambiente und Electronic bewegt, hat sich an meinem Informationsstand nicht viel geändert. Die Herren Musiker lassen sich wohl nicht gern in die Karten sehen – denn bis auf eine sehr spartanisch gehaltene Myspace-Seite und 2 Labelverbindungen konnte ich nichts ausfindig machen. So bleibt mir an dieser Stelle nicht mehr, als mich kurz über die Musik zu äußern... ist ja schließlich auch das, worum es hier geht. ;o) Das kleine Informationszettelchen, welches der CD beigelegt war, enthüllte mir, dass die Aufnahmen stets nachts und unter Zuhilfenahme halluzinogener Drogen getätigt wurden. Wer nun – mit diesem Wissen – eine abgefahrene Unterart psychedelischen Postrocks erwartet, irrt. Hex On schaffen einen wunderbar leisen, stimmigen Klangteppich, der im Ohr bleibt, ohne nervig zu werden. Die Musik würde gut zur Untermalung eines apokalyptisch-düsteren Noir-Films passen, der immer wieder auf ein Happy End hoffen lässt. Zeitweise sind Vergleiche mit Massive Attack und Portishead kaum vermeidbar... manchmal fast schon fröhlich poppig (z.B. bei „Succubus“ oder „Hurt“), dann wieder melancholisch einlullend („Oddity“), schafft es die Musik dennoch auch irgendwie ganz für sich allein zu stehen Das Cover besticht durch hübsche Kalligraphie in Verbindung mit zum Teil grotesken Bildern der Vintage-Künstlerin Natasha Mileshina. So hat das Mädchen auf dem Cover Tentakelbeine, einem weiteren wächst eine Hand aus dem Mund, das nächste schneidet seinem Teddy den Kopf ab... Alles in Allem bildet das Album ein nicht zu unterschätzendes Kleinod ambientelastiger Hintergrundmusik, welches auch bei genauerem Hinhören durch ausgefeilte Arrangements bestechen kann.