„Grátr“ ist wohl eines der besten Demo-Alben der letzten Jahre gewesen. Was die drei Herren von Helrunar mit ihrer ersten Veröffentlichung eingespielt hatten war von vorne bis hinten gelungen. 2003 war also ein gutes Jahr für alle Pagan- und BlackMetal Fans, denn mit „Grátr“ stellte sich ein ausgesprochen vielversprechendes Abrisskommando vor. Hier stimmte einfach alles – mitreißende Melodien, sauber eingespielt und mit einem Bombensound versehen, an den einige professionelle Releases nicht herankommen. Und als besonderen Bonus schafften Helrunar es auch im Gegensatz zu vielen ihrer PaganMetal Mitstreiter, ihre Texte nicht nur auf „Ich nehm das Schwert der Ahnen und haue alle Christen zu Klump“-Niveau zu halten sondern etwas Anspruch und Spannung in die Sache zu bringen. Und Dank des fiesen aber denoch verständlichen Keifgesangs bekam man das als Hörer auch mit. Dass ein Plattendeal folgte und zwei sehr gelungene Alben, die das Niveau halten und zum Teil steigern konnten, sei hier nur am Rande erwähnt. 2008 trennte sich Gitarrist Dionysos von der Truppe, alle Konzerte fielen mangels Nachfolger flach und eine längere Pause trat ein. Nun also wird in der Übergangsphase eben diese Demo „Grátr“ wiederveröffentlicht und das ist auch verdammt richtig so. Denn 2003 hatten nur 500 Glückliche die Chance, das Album ihr eigen zu nennen und viel zu viele gingen leer aus. Mit verbesserten Cover und einem Bonustrack (wenn man eines der 3000 DigiPacks abgreift) kann man nun nachholen, was nachzuholen ist. Am Sound wurde nichts verändert – warum auch? Da gibt es nichts zu verbessern. Deswegen haftet diesem Rerelease auch kein miefiger Stank von Geldmacherei an, denn das Album ist es wirklich wert, einer breiteren Menge zugänglich gemacht zu werden. Alle, die Helrunar mögen und „Grátr“ noch nicht haben: zugreifen. Alle, die Pagan/BlackMetal mögen und Helrunar noch nicht kennen: zugreifen. Alle 500, die die Demo bereits haben: sitzen bleiben.