Eigentlich ist man von Rachael Kozak alias Hecate anderes gewöhnt. Ihr Album "Seven Veils Of Silence" schlägt bisher unbekannte und düstere Bahnen ein. Die Breakcore-Ausschweifungen machen Platz für orientalische Einflüsse und düstere Gedanken. Vielleicht ein Wendepunkt in Hecates Schaffen, vielleicht aber auch nur ein Ausflug in andere Gefilde nach Kollaborationen mit Lustmord und Venetian Snares und eigenen Alben. Wie dem auch sei, "Seven Veils Of Silence" geht direkt von Anfang an unter die Haut. Die Mischung aus verschiedenartigen und vielschichtigen Beats auf der einen Seite und den manchmal nur angedeuteten, manchmal im Mittelpunkt stehenden orientalischen Elementen hat etwas sehr faszinierendes. Erinnerungen an Muslimgauze werden hier unweigerlich wach. Sehr gekonnt werden die Gesangs- und Sprachsamples eingespielt. Keine Ahnung, bei welchen Filmen und Liedern sich Hecate alles bedient hat, aber die Samples tragen sehr viel zur Atmosphäre dieses Albums bei. Die Mixtur wird dabei mal mehr in die orientalische und warme, mal in die abendländische und kühle Richtung verfeinert. Damit wird nicht nur ständig die Spannung aufrecht erhalten, sondern schlicht auch der Hörgenuss. Man weiß nämlich nie, was einen als nächstes erwartet. Hecates Experimentierfreude überträgt sich auf den Hörer. Da kann man nur hoffen, dass die nächsten Alben ähnlich überraschend und ebenso feinsinnig ausfallen werden. "Seven Veils Of Silence" erobert sich zumindest ziemlich schnell in den persönlichen Charts einen der vorderen Plätze.