Elektronische Popmusik "Made in Germany" bietet uns das aus der Lausitz stammende Trio bestehend aus Rene Hentzschel, Markus Otto und Matthias Marko. Als 1995 die Band gegründet wurde, begann man vorerst mit der Produktion von 2 Demo-CD's und im Jahr 2000 wurde dann der erste Meilenstein mit der EP "Friendship" gesetzt. Für das aktuelle Projekt "Ship of Agony" holte man sich Kolja Trelle alias Soman ins Boot, was sich als große Bereicherung für die musikalische Entwicklung der Band herausstellen sollte. Somit ist Head-less mit dem Clubhit "Ship of Agony" der erfolgreiche Hochsprung auf den 5. Platz der GEWC gelungen.

Die am 22.08.2005 erscheinende EP besteht aus insgesamt 12 Tracks, wobei die Grundelemente durch die Tracks "Ship of Agony", "Adore" und "Licht im grau" gebildet werden. Der Delta-Wert errechnet sich dann aus wertvollen Remixen von musikalischen Größen wie Assemblage 23, Colony 5 und Accessory. "Ship of Agony" ist zweifellos der klare Headliner dieses Silberlings und besticht durch eine markante, geradlinige Melodie umgeben von trancigen Sounds und Rene's kraftvollem aber, zur Umgebung passenden, Stimmorgan. "Licht im grau" bietet als Kontrast zu den übrigen Tracks deutschen Text und ruft bei mir vocale Erinnerungen an Chris Pohl's Stimme (Blutengel / Terminal Choice) hervor. Für mich ist das ein äußerst wertvoller, alternativer musikalischer Beitrag dieser EP, nicht zuletzt hervorgerufen durch die gefühlsbetonte, dominierende Gesangsstimme von Herrn Hentzschel.

Als elektronische Stilelemente werden future-poppige, teils melodienbehaftete Sounds vom Synthie beigesteuert. Als Bonus zu dieser EP gibt es dann noch einen "Hidden Track" - ein rockiger Abschluss. Auf jeden Fall bietet die CD genug musikalische Abwechslung um die Party-Meute über die Laufzeit von 72 Minuten am Tanzen zu halten. "Precursor" wirkt da als einziges elektro-instrumentales Stück etwas experimenteller und bietet eine kurze aber interessante Verschnaufpause. Die einzelnen Remixe konnten mich persönlich leider nicht in ihren Bann ziehen, dafür klingen sie den Originalen vom sound-strukturellen Aufbau zu identisch. Gerade bei dem Assemblage 23-Remix fehlte mir einfach mehr von Tom Shear’s progressiven, unvergleichbaren Soundelementen.

Wird man sich mit dem hoffentlich bald kommendem Album genauso viel Mühe wie mit dieser EP geben, könnten wir uns auf ein Erfolgsversprechenden Tonträger aus dem Hause "Head-less" freuen. Eine absolute Empfehlung an alle, die tanzbare Synthie-/Futurepop-Musik zu ihrem bevorzugten Genre zählen.