Der Begriff “Mastermind” wird in der Musikszene allgemein ziemlich oft für umtriebige, erfolgreiche und aussergewöhnlich kreative Personen benutzt. Teilweise sogar gerechtfertigterweise. So auch im Falle von Daniel Myer, der einen Teil dieser altgedienten, innovativen Band darstellt. Natürlich gebührt auch Dejan Samardzic, dem zweiten Teil der Band, ein Lob ! Im Laufe der Zeit ist dann auch einiges an Veröffentlichungen, Remixarbeiten und Beiträgen zu Samplern zusammengekommen. Wer einen kompletten Überblick haben möchte, dem sei die Discogs.com Seite empfohlen ! D. Myer hat(te) natürlich auch diverse Nebenprojekte am Start wie zB. Cleen oder Architect. „Planet Myer“ ansurfen für Infos über diese ! Als weitere Lektüre seien das Interview mit D. Myer sowie die hervoragende Rezi zu „Vertical Theory“ genau hier beim Medienkonverter empfohlen. Haujobb liefern schon lange Zeit qualitativ hochwertige Arbeit ab und zwar begann die Zeit des Replikanten ( Haujobb ist ein Begriff aus „Blade Runner“ ) Anno 1993 mit „Homes & Gardens“ einem noch ziemlich dunklen und von nordamerikanischen Acts wie zB. Skinny Puppy und Frontline Assembly beeinflusstem Werk, das aber schon eine eigene „Note“ zeigte und diese „Note“ wurde im Verlaufe der Zeit immer weiter ausgebaut. Aber genug der Einleitung. Richtig geraten, „Vertical Mixes“ stellt ein Remix Album von „Vertical Theory“ dar. Die Remix Arbeit wurde teils von Haujobb selber, aber auch einer Reihe ganz unterschiedlicher Künstler übernommen. Es werden mit „Mind Crush“ und „Perpetual Motion“ ebenso zwei Tracks kredenzt die nicht auf „Vertical Theory“ enthalten sind. Wobei ersterer durchaus den Character eines Intros hat und unter anderem die Haujobb typische fließende Streicher - und Flächen Sounds und ein paar Worte von Myer selber und Sprachsamples enthält. Zweiterer dagegen ist schon etwas flotter, mit nur spärlichen irgendwie lässig klingendem Gesang von D. Myer. Man soll zwar nicht Bands, die jede für sich Standards gesetzt haben, miteinander vergleichen, aber „Perpetual Motion“ erinnert mich irgendwie an Covenant. So zu den eigentlichen Remixen ist zu sagen, dass keine einzige richtig schlechte Version zu finden ist, was für mich ( der nicht grade ein Liebhaber von Remixen ist ) schon eine Überraschung darstellt. Ausser Seabound und This Morn Omnia sind mir leider die anderen Künstler nur dem Namen nach bekannt. Die Bandbreite reicht aber von trancig, futurepoppig über EBM - lastig bis hin zu verzerrten rythm noise mässigen Beats. Dazwischen liegen jede Menge Nuancen von Drum ´n Bass, Techno, Ambient und weiteren Stilen. Da mir alle Titel auf der CD auf die eine oder andere Weise gefallen ( d.h. manches ist gut zum chillen geeignet, manches zum tanzen, manches zum staunen....) soll auch keiner der Remixe gesondert hervorgehoben werden. Der Silberling ist somit jedem Haujobb Fan, sowie allen aufgeschlossenen Liebhabern elektronischer Klänge zu empfehlen, sogar Besitzern von „Vertical Theory“ da die zwei neuen Songs, sowie die ziemlich unterschiedlich ausgefallenen Versionen auch diesen einen Kaufanreiz bieten sollten. Als weitere Argumente für 5 von 6 Sternen, sollen der vernünftige Preis von 10,99€ im Out Of Line Shop und die ordentliche Spielzeit von fast 66 Min. dienen. Fans von Remixen können hier aber durchaus noch ein paar persönliche Sternstückchen draufpacken ! PS: Die Titelangabe ist auf meiner CD ab Stück No. 7 leider etwas durcheinander geraten..die hier gezeigte Liste ist aktuell von der Out Of Line Heimseite übernommen worden und sollte somit korrekt sein.