Die Zahl der Bands oder Projekte, die der Oldschool-EBM frönen, ist wirklich nicht mehr zu erfassen. Hatbrott gehören nach eigener Einschätzung dazu und dürften dem Gros der Electro-Hörer bisher nicht unbedingt aufgefallen sein, trotz der Teilnahme am Battle Of Bands Wettbewerb des Sonic Seducers, dem Auftritt beim Familienfest oder der MK-Kritik vom Album "To Hell With Proverty". Es ist nicht leicht an Informationen zu kommen, aber es handelt sich wohl um das Einmannprojekt eines Kroaten mit Wohnsitz in Schweden. Oder umgekehrt. Der Anfang von „Boy“ klingt eher nach Minimal als nach EBM alter Schule, mit Einsatz der verzerrten, wenn man sich ältere Songs anhört eher typischen Stimme ist die Richtung aber klar. Der Track ist keine Sensation, aber irgendwie pfiffig. Gefällt mir besser als die Songs einiger etablierter EBM-Bands wie Ionic Vision, ohne das ich eine genaue Erklärung habe warum dies so ist. Auch „Gold und Liebe“ mit einer typischen EBM-Sequenz und Sounds aus den 80igern finde ich ansprechend. „Meine Jugend“ ist schwerer zu ertragen, was nicht an der Musik liegt, wohl aber am deutschsprachigen Gesang. Aber wer Sturm Cafe mag ist hier richtig. Zuletzt kommt „Love Song“ mit einer Textzeile aus, vielleicht eine Hommage an den Klassiker von PIL? Wahrscheinlich ist es gut, dass diese Scheibe nur vier kurze Songs beinhaltet, denn nach diesen gut 13 Minuten ist der Charme aufgebraucht. Diese Mischung aus EBM und Minimal lockert sicher die ein oder andere Oldschool-Party auf und könnte auch Fans von Acts Welle Erdball gefallen. „Death To Disco“ wurde im Eigenvertrieb veröffentlicht und ist über die MySpace-Seite der Band zu beziehen, ältere Scheiben von Hatbrott gibt es zudem bei Eletric-Tremor.