„Mein Gott, hören die sich dreckig an!“; so war vor ca. einem Jahr der abrupte erste verbalisierte Eindruck einer Bekannten, als ich ihr einige Ergüsse der Band vorgestellt habe, um dies es hier gehen soll: Hardcore Superstar. Die Klänge, die ich ihr seinerzeit schön laut präsentiert habe, waren allerdings nicht vom aktuellen Album der Schweden, welches der flotter Vierer mit „Beg for it“ betitelt und ins harte Rock`n Roll-Rennen geschickt hat. Denn erstens hat das neue Album soeben erst das Licht der Plattenregale erblickt und zweitens ist in der Zwischenzeit noch etwas anderes passiert: die gar nicht bescheidenen Superstars sind nämlich noch schmutziger geworden. Und besser - und kraftvoller - und eingängiger. Hatten sie vor gar nicht allzu langer Zeit noch ihren alten, laut Angaben der Band „ausgebrannten“ Gitarristen durch einen anderen ersetzt, wird beim Abhören des Silberlings schnell deutlich, dass der neue, „frische“ Mann doch einen deutlich metallischeren Background besitzt. Die sonst eher im rotzigen Sleaze-Up-Tempo-Rock angesiedelte Mucke ist in der Tat deutlich kerniger geworden. Meinem Geschmack kommt das sehr entgegen, fehlte mir bei einigen älteren Alben, der für Mädels wahrscheinlich sehr hübsch anzusehenden Echt-Rocker, doch schon mal der alles entscheidende letzte Biss. Der ist jetzt unverkennbar aus dem Jack Daniels-getränkten Proberaum heraus gekitzelt worden. Die metallischeren Riffs werden dabei sehr geschickt ins Arrangement verwoben. Sie wirken absolut nicht aufdringlich, sondern einfach wohltuend ergänzend, die nahrhafte Rock-Suppe ordentlich mit Fettaugen versehend. Gut gemacht. Auf diese Art und Weise kommt nicht nur der Sleaze-Rocker, der schon mal gerne alte Guns ´n Roses und auch neue Mötley Crüe für den gerade bevorstehenden Überholvorgang halsbrecherisch in den Auto-CD Player einlegt, auf seine Kosten. Auch den mit langen Haaren bzw. mit kürzeren oder gar keinem Kopfschmuck ausgestatteten Headbanger weiß das Ganze – wahlweise in dessen Leib und Magen-Disse - vollauf zu begeistern. Ergänzend hinzu kommt die schon angesprochene Eingängigkeit. Die Refrains der eher klassisch strukturierten Songs sind diesmal einfach eine ganze Breitseite zwingender, ja, unwiderstehlicher geworden. So ist der Gesamteindruck des Hardcore-Superstar-Sounds einfach der, den Rockmusik ursprünglich vermitteln wollte: den Geschmack von Rebellion, das Bewusstsein anders zu Sein sowie einfach einen Riesen-Funken Bock auf das Wochenende, seine neue Freundin und ein kühles Glas seines Lieblings-Getränkes. Aber eben „on the rocks“. Prost.