Das italienische Quartett Halo Effect hat seinen Ursprung in der Begeisterung der Mitglieder für Depeche Mode und elektronische Musik im Allgemeinen. Seit der Gründung haben die Herren mehrere kostenlose EPs zum Download zur Verfügung gestellt und Konzerte im Vorprogramm von De/Vision, Melotron oder den Crüxshadows absolviert. Diese Informationen habe ich mir aber erst nach dem ersten Durchhören angelesen. Keine Ahnung warum, aber als ich „The Fourth Zone“ in meinen CD-Player gelegt habe, hatte ich Electro nach alter kanadischer Tradition erwartet und daher war ich sehr überrascht, als plötzlich And One aus den Boxen kam. Mal wieder ein CD im Player gelassen? Aber welche And One ist das bloß? Dann setzt der Gesang ein und es ist klar – Halo Effect sind eher Anhänger der deutschen Synth-Pop/EBM Schule. Nach einem kurzen Introtrack zitiert „Hammer The Gear“ And One zu deren Metalhammer-Phase. Ein wirklich nettes Stück Musik, nur der übereinander gelegte Gesang hätte meines Erachtens nicht sein müssen. Mit „Life Goes On“ entwickelt sich „The Fourth Zone“ in Richtung Synth-Pop und erinnern dabei an Bands wie Syntec. Die Songs sind fast alle charmant und klingen frisch, allerdings wirkt vieles schon mal gehört, auch textlich gibt Parallelen (in diesem Genre heißt es auffällig oft „I look around and I wonder“, was in der heutigen Welt aber auch kein Wunder ist…). Ein Beispiel ist „Drain“. Nett, aber auch ein wenig langweilig. Mit Songs wie „Days Of Violence“ testet der Vierer die härtere Gangart, wenn auch wenig erfolgreich wie ich meine. Abwechslung bringen die Ballade „Mirror“ und das instrumentale Finale. Am Ende – nach einer langen Phase der Stille – gibt es dann noch ein paar Sekunden schöne, klassisch angehauchte Musik, die für meinen Geschmack zu Unrecht so tief vergraben wurde. Positiv fällt mir auf, dass es kaum Ausreißer nach unten gibt. Lediglich „Their G.O.D.“ mit seinen Trancesounds empfinde ich als unangenehm. Kein Wunderwerk, aber Songs wie „Hammer The Gear“ dürften vielen Fans der erwähnten Bands (oder Dark Voices…) gefallen und würde sich auf Newcommer-Compilations bestimmt gut machen. „The Fourth Zone“ ist über die einschlägigen Seiten wie iTunes oder Amazon zu beziehen. Auf der Homepage der Italiener gibt es einen Link zu fünf kostenlosen EPs mit Remixen von jeweils einem Albumtracks. Dabei sind namhafte Bands wie The Eternal Afflict oder A Spell Inside. Eine schöne Möglichkeit Halo Effect kennenzulernen.