Im Januar 2005 flatterte ein Demo der Newcomerband GrossStadtGeflüster in unsere Redaktion. Bereits damals konnte das Großstadtduo eine passable Kritik einheimsen. Jetzt – im Frühjahr 2006 – geht die Erfolgsgeschichte des Berliner-Bremer-Gemeinschaftsprojektes weiter. „Muss Laut sein“ heißt das Debütalbum der Popchaoten Jen Bender und Raphael Schalz. Die 14 Songs ihres Erstlingswerkes bieten eine gekonnte Mischung aus simpel eingängigen Popmelodien, flottem Elektropunk, schicken Minimalspielereien, wummernden Beats und quietschenden Effekten. Untermalt wird das Ganze von der äußerst charmanten, wie purer Sex brodelnden Stimme von Jen Bender, die 14 kleine Geschichten über die lauten und leisen Dinge des Lebens, über Beischlaf, über Liebe und andere alltägliche Miniwunder erzählt, haucht, jauchzt oder einfach singt. Olaf Opal, Annette Humpe oder Robot Koch griffen dem Duo beim Erstellen dieser elektromusischen Glanzmixtur kräftig unter die Arme und in die Regler: Das Resultat kann sich hören lassen. Selten klingt ein Debüt so ausgereift und ohrwurmverdächtig. Beim Hören drängen sich hin und wieder Vergleiche zu MIA oder PAULA auf, die ja ebenso deutschsprachige, tiefgängige Leichtigkeit mit elektronischen Tönen vereinen. Dennoch kann man GrossStadtGeflüster ihre Eigenständigkeit nicht absprechen. Ihnen ist mit „Muss Laut sein“ ein großer Schritt nach vorne gelungen, der zwar keine bahnbrechenden Neuerungen in der Popmusik, aber dennoch zukünftig sehr charmante Unterhaltung – jenseits vom üblichen Quotenpop - verspricht. Meine persönliche Love-Dance-Sexy-Electro-Platte für diesen Frühling!