Grimm ist eine Hamburger Band, die an die deutschen ‚Wilden’ a la Ooomph oder Rammstein erinnern. Musikalisch ist die Radio-EP jedoch in großen Stücken elektronischer als die Werke der genannten Paten ‚Konsumier mich’ weiß vom Konzept her musikalisch zu überzeugen, harte Vocals in den Strophen gepaart mit einem „Engels“-stimmchen im Refrain und viel Gitarren, ja das kennt man. Die technoiden Beats unterscheiden das Ergebnis dann jedoch letztendlich vom wortgespielten Vorbild. So schlüssig der „Web Edit“ ist, so unpassend wurden die Elemente leider im „Carantäne’ Mix des Songs zusammengewürfelt und der Gesang mag so gar nicht zu den unterlegten Harmonien passen. Sehr strange und recht unmusikalische Interpretation, meiner bescheidenen Meinung nach. ‚Tanzen’ ist der monumentalste Titel, zugleich auch der musikalisch wertvollste. Tiefe Klavier-Anschläge mit Big Beats gepaart ergeben eine durchdringende Atmosphäre, der Reggae-angehauchte Mittelteil überrascht und erfrischt das Ganze. In ‚Schön’ erfährt man dann detailliert, wo man den weiblichen Körper mit Küssen bedenken kann. Was hier und in teilweise auch in den anderen Songs auffällt sind die Lyrics, die mit direkter Sprache aufwartet, gegen die die Texte der Herren mit dem gerollten ‚R’ subtil erscheinen. Wer’s mag… ‚Amaisen’ mit downgepitchten Drums und Radar-Sounds weiß schließlich auch zu gefallen, hat jedoch nicht den gleichen Wiedererkennungswert wie zum Bsp. ‚Konsumier mich’. Für eine Promo-CD ist ‚Radio’ extrem gut produziert und bereit für einen regulären Release. Das Album folgt demnächst... Grimm ist eine Band die zum Spalten geboren ist. Zwischen komplett überflüssig und auf dem richtigen Weg zum interessant werden muss man sich dabei entscheiden. Ich tendiere zum letzteren, zähle dabei aber vor allem bei der textlichen Komponente auf die Ausschöpfung des Verbesserungspotenzials!