Minimalen oldstyle Electro / Techno bieten uns Grandchaos, die mir schon bekannt sind. Der erste Kontakt zur Band war die EP „La Forge“ welche ich vor einigen Jahren reviewte (denke das müsste für das Onlinezine Wrath gewesen sein). Einen bleibenden oder gar besonderen Eindruck hinterließ die Musik von Tcheleskov Ivanovitch, der einzigen Person hinter diesem Projekt aus Belgien, aber nicht. Zwischenzeitlich gab es noch zwei weitere CDs namens „In Sedens“ und „Ionize Me“, welche ich beide nicht kenne. Die Gleichung: Old School = gut, ist nicht immer wahr, so meine Erkenntnis des Tages. Aber „Open Source“ stellt auf jeden Fall eine Steigerung zu schon erwähnter „La Forge“ EP dar. Wenn ich mich recht entsinne, war diese irgendwie recht wirr und unzugänglich ausgefallen. An der Zugänglichkeit wurde gearbeitet, denn es sind doch nun eher straighte Rythmen und Drums die die Songs vorantreiben. Leider gleichzeitig mit dem Manko, dass es einfach zu langweilig wird, dieser Musik auf Dauer Gehör zu schenken. Die Synths klingen meist trocken und auch recht analog, mehr Sounddesign wäre schon anzuraten gewesen. Der (Sprech)Gesang fügt sich da ein, denn er neigt ebenso zur Monotonie, obwohl manchmal auch eine – etwas verfremdete – Frauenstimme ertönt. Gerne würde ich nun schreiben, dass hier Fans von DAF oder ganz frühen Front 242 Songs zugreifen können, aber dem ist nicht so. Der Grund ist einfach: Die Atmosphäre und Kreativität dieser Bands wird nicht erreicht, Grandchaos ist fast emotionslos. Wenn wenigstens mal der ein oder andere Ohrwurm vorhanden wäre oder von mir aus auch was härteres, düsteres oder im Gegensatz ruhigeres, ambientes auf Flächenklängen basiertes. Hier gibt zu wenig von alle dem. Sicher, ein paar Lieder sind wirklich ordentlich geraten, aber ob das den Kauf dieses Albums rechtfertigt muss jeder selber entscheiden, Hörproben gibt es bei Myspace. Nur für Liebhaber des wirklich alten Sounds und von Monotonie in elektronischer Form anzuraten. Eine typische durchschnittliche, nicht herausragende Platte wovon es schon genug besseres auf dem Markt gibt = knapper Durchschnitt. Der Grandchaos Sound funktioniert in einzelnen Titeln für sich genommen schon, aber als komplettes Album eindeutig nicht.