Gorgot nennt sich das Projekt von Tim Melchisedech und Alexander Gores, die bis dato nach Erkenntnissen des Rezensenten noch nicht großartig in der musikalischen Öffentlichkeit in Erscheinung getreten sind. Echte Newcomer also und doch scheint sich das Duo schon länger mit Musik zu beschäftigen, zumindest erweckt ihr Erstling "Schmerzkiller", den Eindruck. Mit "Dauerzustand Mensch" beginnt das Album schön elektronisch und das Bein fängt kontrolliert an zu zappeln. So geht es weiter: Rhytmische Sequenzen und sparsame Synthlines im Stile von Feindflug und Co. zusammen mit knackig programmierten Drums bilden das Grundgerüst der Songs von Gorgot. Dazu kommen pointierte Samples aus den unterschiedlichsten Filmen, die einem des öfteren Lachfalten in's Gesicht treiben. (Das "Psychopilze!" Sample aus "Schmerzkiller" zum Beispiel). Als Highlights auf "Schmerzkiller" seien "Gott hasst uns", der Titeltrack "Schmerzkiller", "Die Ewigkeit" und das ruhigere "Nancy" genannt. Auch wenn das Genre Sample-Dancefloor-EBM eigentlich ausgelutscht bis zum Geht-Nicht-Mehr ist, so finden Gorgot auf "Schmerzkiller" eine wunderbar funktionierende Mischung, die zum Weiterhören und auch zum Tanzen animiert. Die hintergründige Ironie (die ich jetzt einfach unterstelle) in den 16 Tracks hat daran einen nicht zu unterschätzenden Anteil. Intellektuellen Anspruch sucht man auf "Schmerzkiller" vergeblich, aber zum Autofahren und Abzappeln auf der Tanzfläche eignet sich das Album vortrefflich.