Nachdem ihr Versuch einer gemeinsamen 'Seance' gründlich daneben ging besannen sich Jasyn Bangert und seine Mitstreiter alter Tugenden und legten 2014 ein 'False face' auf, das ordentlich knallte. Doch kann auch Album Nummer 7 für gruselig-stampfende Ohr-gasmen sorgen? Laut dieser 'Prophecy' ists nicht all zu abwegig. Also auf ins „Wasteland“: Das elektronische Korsett, in das God Module ihre neuen Lieder zwängen ist ungemein geradlinig und drückend und die Wandlung vom Hellectro zum EBM im vollen Gange. Gerade neuere Vomito Negro kommen mir beim Lauschen in den Sinn – da kann ich mich eigentlich nur freuen. Der Spagat, diesen kalten und monotonen Rhythmustorso an die God Module typische Gruselatmosphäre zu nähen gelingt den Amerikanern ausgesprochen gut. Bangerts Geisterfauchen und eine gewisse Morbidität finden sich auch auf 'Prophecy' wieder, Ausfälle finden sich keine und das Album bleibt bis zur letzten Minute ein Genuss für Fans. Reinhören sollte man auf jeden Fall in die EBM Maschine "Wasteland" und die sehr an alte Zeiten erinnernde Hymne "We are legend". Zusammen zeigen sie die enorme Spannbreite, in der God Module arbeiten und für sich sind beide Nummern klasse. Ist es das ausgereifteste, ja vielleicht das beste Album der Band? Darüber kann man streiten und ein solches Urteil darf alleine aufgrund der hervorragenden ersten drei Alben bezweifelt werden. Doch der dezente Kurswechsel und einige höllisch gute Stampfer machen deutlich, dass God Module auch 2015 die Mehrheit der auf dem Massenwarenmarkt elektronischer Düstermucke strömenden Alben in die Tasche steckt.