Rave returns!! Das ist das Motto von Glowstyx, einem Projekt von Rave-Master Jason Köhnen aka Bong-Ra. Da stellt sich natürlich gleich die Frage, wer auf diese Rückkehr gewartet hat. Bewusst vielleicht niemand. Aber Diejenigen, die gerne mal wieder auf den Spuren alter Klänge wandeln und gerade nicht die alten Platten zur Hand haben, denen wird die "Class Of 1992" akustisch sicherlich wieder auf die Sprünge helfen. Da meine musikalische Prägung auch diesen Stil beinhaltet war ich im Vorfeld ziemlich gespannt, was es neues aus den alten Zeiten geben würde. Die Titel sind übrigens wirklich aus dieser Zeit und Teil eines 4GB-Archivs, von denen es elf auf den Silberling geschafft haben, zudem noch ein Telefon-Track, der allerdings wirklich überflüssig ist - total bescheuert. Der Sound ist logischerweise allen Originalen treu geblieben, obgleich hier und da ein paar klangmäßige Aufpeppungen stattfanden. Dennoch wurde alles dem wahren Old School-Rave untergeordnet, sprich Produktion und Mastering. Und so katapultiert es den Hörer schlagartig beim ersten Track "Bang Face" 15, 16 Jahre in die Vergangenheit als bspw. The Prodigy gerade zu Hochform aufliefen. Ihre Einflüsse mit "Charly", "Fire/Jericho" und "Out Of Space" waren die musikalische Grundlage vieler Produktionen dieser und der darauf folgenden Jahre. Hochgepitchte Vocals, Breakbeats, Piano-Hooks, alles irgendwie melodisch, basslastig und groovend gehalten, einfache Songstrukturen - eben so angeordnet, dass es nach Glowstyx' Auffassung wie 'You On E' klingt. Die Einnahme des gerade Genannten empfiehlt sich unter Umständen allerdings gleich zu Beginn, denn so hat der Konsument den größten Spaß an den knapp 50 Minuten musikalischer Retrospektive. Ansonsten kommt man um gewisse Längen, Wiederholungen und somit fehlender Abwechslung nicht umher. Eigentlich schade, da man bei einem derart großen musikalischen Archiv doch mehr Perlen hätte erwarten können. Vielleicht wären neue Songs aus Collagen ursprünglicher und bemerkenswerter Samples statt der Übernahme der nicht so bekannten kompletten Songs eine bessere Alternative gewesen. Nun ja, die Auswahl bleibt dem Interpreten ja unbenommen. So bleibt nach dem Gehörten das komische Gefühl mal wieder einen alten Musikstil auf die Ohren bekommen zu haben aber garantiert kein Best-Of. Echte Klasse blitzt eigentlich nur im letzten Drittel von "Diva Shining Deeper" durch, wobei das ungezügelte "Bunny", "Kneel Down", "Aethema Remix" und das psychedelischere "E Launch A-Ok" zumindest Reinhörqualitäten besitzen. Schade, mit dieser Retro-Idee hätte man einiges mehr bewirken können. PS: Laut klingt die CD insgesamt noch etwas besser...