Als eine der deutschen Vorzeigebands in Sachen Wave und Electro erwartet man von Girls Under Glass erstklassige Songs und dies wollen sie mit "Minddiver nun wieder unter Beweis stellen. Zaphor, Axel Ermes und Hauke Harms experimentierten mit neuen Sounds und verliehen "Minddiver" dadurch einen modernen aber auch eigenwilligen Charakter. So entstand ein Album, das eine Brücke zwischen den "alten" Girls-Songs und neuen Einflüssen schlägt. "As Time Goes By" macht dies gleich am Anfang des Albums deutlich. Rockiger Sound, begleitende Synthieklänge und Zaphors beherrschende Stimme bieten einen charakteristischen aber auch modernen GuG-Song. Der folgende Track "Minddiver" fällt meines Erachtens ein wenig aus der Reihe. Bei ihm wurde zu sehr versucht, einen Tanzflächen füllenden Clubhit zu basteln ... was aber irgendwie nach hinten los ging. Zwar ist der Rhythmus perfekt zum rumstampfen geeignet, aber Zaphors verzerrte Stimme klingt zu sehr nach "Szenegrößen" wie Eiffel 65 oder Cher. Aber zum Glück ist das der einzige Fehltritt auf dem Album. Das gleich darauf folgende "Du Bist Das Licht" beruhigt meine erwachten Ängste gleich wieder. Es geht also auch anders. Das typische Merkmal fast aller Songs auf "Minddiver" ist der mitreißende Gitarrensound, wie er z.B. in "Erinnerung" und "My Emptiness" vorherrscht. Dagegen zeigt sich bei "In My Dream", dass Girls Under Glass auch Meister des Electro sein können. Reichlich bekannt dürfte das Madonna-Cover "Frozen" sein, das in fast allen Clubs schon rauf und runter gespielt wurde. Die Girls können aber auch schöne, ruhige Songs schreiben, wie "Love As A Symbol" und "The Gift" beweisen. Letzterer ist einer meiner Lieblingssongs auf dem Album. Mit den Vocals von Serena und der eindringlichen Melodie ist dieser Track das allgewaltige und beeindruckende Ende der CD. "Minddiver" ist mal wieder ein einzigartiges Album einer überragenden Band. Was Girls Under Glass da auf die Beine gestellt haben, rockt! (Songschnipsel zum reinhören gibt’s auf der GuG-Homepage.)