Thorofon ist tot. es lebe Geneviéve Pasquier. So oder so ähnlich könnte man es anlässlich der ersten CD-Veröffentlichung des weiblichen Teils des Thorofon-Duos verlauten lassen. Nachdem Geneviéve Pasquier und Anton Knilpert im letzten Jahr als Thorofon ihr letztes Doppel-Album "New Heroes" veröffentlicht haben und auch noch einmal live zu erleben waren, konzentrieren sich beide nun auf andere Projekte. Kein Wunder also, dass Frau Pasquier ihre Aufmerksamkeit nun auf ihr bestehendes Solovorhaben richtet. Mit Ant-Zen hat sich nun gleichzeitig auch ein 'Major'-Label im Industrial-Sektor an der Hand, so dass eigentlich nichts mehr schief gehen kann. Der Titel "Soap Bubble Factory" lässt ein verspieltes Album vermuten, aber die Seifenblasen sind ehe metaphorischer Natur. Geneviéve Pasquier bringt essentielle und existentielle Themen zur Sprache und wirft ebensolche Fragen auf. "Remember" und "Existance" könnte man beispielsweise auch philosophisch auslegen. Der Gesang ist dabei wieder gewohnt erotisch unterkühlt, wandelt zwischen Flüstern, niedlich klingendem Sprechgesang und eben diesem unter die Haut gehenden Vocals. Musikalisch ist Frau Pasquier etwas aufgetaut. Natürlich sind auch auf "Soap Bubble Factory" diese minimalistischen Tracks vorhanden, die mit ihrer Nüchternheit an die Anfänge des Industrial erinnern. Aber es geht auch wesentlich übermütiger. Das bereits zitierte "Existance" ist ungewohnt geradlinig und stampfig und dürfte in den Clubs gut ankommen. "Disappointed Expectations" kann fast als klassischer Song bezeichnet werden, der mit ungewöhnlich viel Gesang, dafür aber mit herrlich dröhnenden Störsequenzen punktet. Zum Schluss wird es sogar noch ein wenig experimentell, wenn " Conversation" mit Blubbern und Synthies aufmerkt. Geneviéve Pasquiers neuestes Werk ist, wie erwartet, kein Industrial-Brett geworden, sondern wieder einmal ein erotisch-mechanisches Mosaik, das mal bunt und mal monochrom wirkt, aber stets spielerisch die Aufmerksamkeit des Hörers fordert. Genauso wünscht man sich ein Album von Frau Pasquier und es wurde ja auch langsam Zeit.