Nachdem 2006 gleich zwei Veröffentlichungen von Geneviéve Pasquier ins Haus standen, musste man sich nun drei Jahre gedulden, bis es endlich wieder etwas Neues von der Lady zu hören gibt. Bei "Le Cabaret Moi" lassen einen sowohl der Titel als auch das Cover sofort aufmerksam werden. Geneviéve Pasquier zelebriert, der Titel verrät es schon, ihr ganz eigenes Cabaret. Nicht, dass das auf den vorangegangen Veröffentlichungen der weiblichen Hälfte des zu Grabe getragenen Projekts Throfon anders gewesen wäre, aber "Le Cabaret Moi" bringt es auf den Punkt. Wie beim Cabaret bietet Geneviéve Pasquier dem Hörer verschiedene Aufführungen, alle aus elektronischer Musik geformt, aber alle gänzlich verschieden. Der erste und nüchterne Song "Changing" sagt es schon: "Feel free to change", was man sowohl in Bezug auf das Vorgängeralbum als auch auf die einzelnen Songs auf "Le Cabaret Moi" beziehen kann. Denn gleich das folgende "Bouge!" pumpt mit deftigem Beat voran, während Frau Pasquier auf gewohnt laszive Art "Bouge!" befiehlt. "Mon Cabaret" vereint gleich drei verschiedene Songs. Neben einem swingenden Schlagzeug droht im Hintergrund der Starkstrom-Beat, während Geneviéve Pasquier von ihrem Cabaret singt. Oft ist es einzig ihre Stimme, welche die Melodie in die Songs bringt. So auch beim trommelnden "Fusion" oder beim verspielten "Rubberpop", das, mal abgesehen vom Gesang, so auch von The Rorschach Garden hätte stammen können. "Trance" hört sich an wie ein aufpolierter 80er-Jahre-Avantgarde-Electro-Song, genauso wie das The Normal Cover von "Warm Leatherette", das es denn nun aber mal auch ist und das Geneviéve Pasquier schön teilnahmslos intoniert. Die zweite Hälfte des Albums erscheint ruhiger, was vielleicht auch daran liegt, dass der Gesang teilweise viel weicher klingt. Bei "Nobody's Darling" drängt sich gleich die nächste Assoziation auf, nämlich die eines ruhigen Client-Songs. Es ist schon beeindruckend, wie Geneviéve Pasquier jede musikalische Nische auslotet und auch präsentiert. Gerade der 80er-Einschlag und die große Variation in Frau Pasquiers Gesang machen "Le Cabaret Moi" zu einem sehr kurzweiligen Album, das mehr Electro als Industrial ist. Na dann: Bouge!