Die Texte sind komprimiert, teils ironisch, teils provokant und hämmern wiederholend monoton auf den Hörer ein. Sie zeichnen ein dunkles Bild, versprühen eine schwer lastende, beklemmende Atmosphäre. Dabei deutet die seit 1999 bestehende Wave-Punk-Band aus Nürnberg oft Emotionales, Nachdenkliches und Politisches an, lässt die Botschaften - falls es welche gibt - und Aussagen anschließend aber verhallen und Fragen aufwerfend im Raum stehen. "Eigentlich reden wir nicht über Musik", heißt es von Bandseite aus, denn "in dem Moment, in dem man anfängt an der Musik rumzudiskutieren, wird sie verkopft". Die Deutung bleibt restlos dem Publikum und den Hörern überlassen, ungeachtet dessen, dass dies eine Reihe inhaltlicher Missverständnisse heraufbeschwören könnte, was gerade bei den politisch motivierten und mit Kriegssymbolik belasteten Liedern inadäquat erscheint. Musikalisch bleiben sich die Nürnberger von Lied zu Lied treu. Dröhnender Bass- und Gitarrensound, der schreiende Gesang von Maik Dornberger, sowie die synthetischen Klangeinlagen des Keyborders Felix Schnetzer bilden das Gesamtrepertoire, welches "De Bello Genetiko" zu bieten hat. Für jeden einzelnen der jeweils kurzen und kurzweiligen neun funktioniert diese Kombination gut - das Albums in seiner Gesamtheit allerdings wirkt selbst bei einer kurzen Spielzeit von nur etwa einer halben Stunde einfallslos und alles andere als originell. . Weil sich "De Bello Genetiko" vom Vorgängeralbum nicht einmal minimal abhebt und demzufolge für "gewohnte Ohren" und Fans der Band nichts vermissen lässt, empfiehlt sich dieses Werk als nahtloser Nachfolger von "Bitte zurücktreten".