Wieder einmal hat das Label Ant-Zen den Kreis seiner erlauchten Künstler erweitert. Diesmal um Boris Kasper mit seinem noch jungen Projekt Genetic Selection. Nach einer ersten CD-R im letzten Jahr, erscheint nun das Debütalbum "Orbital Ground Attack" bei dem renommierten Industrial-Label. Genetic Selection verfolgt eine Synthese aus Techno und Industrial, auch genannt Four-To-The-Floor Industrial Techno. "Orbital Ground Attack" fängt mit "Ruined Cities" stark an. Harscher Rhythmus und düster-melodische Synthieklänge und vor allem viel Abwechslung innerhalb des Songs lassen aufhorchen. Leider werden die nun hohen Erwartungen mit den nächsten Tracks nicht mehr erfüllt. Zu sehr nach Einheitsbrei klingt es auf einmal. Irgendwie ganz unverständlich nach dem kraftvollen Opener. Ein stur durchgezogener und hektischer Takt mit ein paar Samples lockt niemanden hinterm Ofen hervor. Den ersten Lichtblick bekommt man erst wieder mit "Last Hope Of Mankind" zu hören, das endlich mal aus dem hartnäckigen Muster ausbricht, wenn auch nicht wirklich gänzlich. "Prepare For Contact" wirkt endlich nicht mehr so überladen und schafft es sogar, eine Stimmung zu erzeugen. Danach verfällt Genetic Selection wieder in das alte Muster mit schnellem Beat, vielen Samples und technoidem Klingklang. Wirklich schlecht klingt die Scheibe nicht, aber irgendwie will keine richtige Begeisterung aufkommen. Zu altbekannt und eintönig ist der Erstling von Boris Kasper ausgefallen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, vor allem, wenn man es geschafft hat, bei Ant-Zen unterzukommen.