Geistform setzt nahtlos an seine letzte Veröffentlichung Tension an und es wurde auch Zeit, dass sich der Sound dieser 10“ Vinyl auf Albumlänge ausweitet. Transmitter beschert fast 70 Minuten weitaus mehr, als lediglich den typischen Geistform-Sound. Mit Geistform im Ohr geht alles irgendwie besser - dafür sorgen die treibenden Beats, die Rafael Espinosa seinen Maschinen entlockt. Egal welches Tempo, egal ob 4/4-Takt oder gebrochener Beat – der Kopf wippt immer mit und die Beine wollen sich im Takt bewegen. Schneidende Sequenzen und pumpende Bässe bringen alles in Rollen, ergänzt und manchmal unterbrochen von Noise, Rauschen, Fiepsen und Knistern - es macht richtig Laune, die im Hintergrund aktiven Geräusche zu erleben. Transmitter knüpft musikalisch an Tension an, das heisst, dass der Sound etwas düsterer und rauer, also eher im Industrialbereich anzusiedeln ist, wobei hier wohl eher die technoide Seite angesprochen wird. Für die jetzt beginnende dunkle Jahreszeit ist dieses Album der ideale Begleiter, sofern man es nicht ganz ruhig mag, denn die düsteren und angezerrten Beats sorgen für die passende Stimmung. Die auf den Punkt gesetzten Breaks sorgen für Auflockerung, bevor es wieder nach vorne geht. Geistform weiß genau, was er tut und spielt alle seine Trümpfe aus. Transmitter bietet mit jedem Track einen potentiellen Clubkracher, der sowohl den typischen Geistform-Sound, als auch erfrischende Variationen und Experimente beinhaltet. Liebhaber dieser Klänge müssen also nicht auf Rafael Espinosas Markenzeichen, dem treibenden analogen Sound verzichten, bekommen aber, wie schon bei der Vorgänger-EP Tension, die etwas dunklere und industriallastige Seite zu hören. Transmitter ist eine absolute Empfehlung und sollte unbedingt laut gehört werden.