Den Tod seines eigenen Kindes zu verarbeiten, ist nicht nur extrem schwer, sondern schlichtweg unmöglich. Mio ist eines dieser kleinen Geschöpfe, die nur kurze Zeit auf dieser Welt verweilen durften. Ihm ist dieses Album gewidmet, mehr erfahren wir nicht über ihn. 

Für das Ein-Mann-Projekt Gehirn.Implosion ist es das erste Album, dem zwei Splits mit Schloss Tegal und The Haters vorangegangen sind. Wie schon auf diesen beiden Platten, so ist auch auf der neuen CD "Allumfassender Unkontrollierbarer Sog" der rauschende Noise Markenzeichen und Essenz zugleich. Dieses schneidende Rauschen wird mit zahlreichen Zusatzgeräuschen und Samples angefüllt, die aber nicht ohne weiteres zu erkennen sind. Nein, dafür muss man die Songs mit einer gewissen Lautstärke hören und sich wie durch einen deftigen Schneesturm hindurch kämpfen. Denn "Allumfassender Unkontrollierbarer Sog" ist keine leichte Kost und ab einem gewissen Pegel kann es durchaus schmerzhaft werden. Ob dann das Gehirn implodiert oder explodiert, ist im Endeffekt egal. Für den Rezipienten dürfte sich das in etwa gleich anfühlem. 

Das Faszinierende an Gehirn.Implosion ist letztlich nicht der Noise, sondern die darin verborgenen Fragmente, die man trotz aller Bemühungen doch nur schemenhaft wahrnimmt. Und es ist ein harter Parcours, dem man sich stellen muss. Aber das Album lässt in etwa den Schmerz nachvollziehen, unter dem es entstanden ist. Ein Schmerz, den eigentlich keine Eltern auf dieser Welt je erfahren sollten. Ein allumfassender unkontrollierbarer Sog.