Wands of fire beginnt mit Klangschalen und leicht asiatisch anmutenden Tönen, das Knistern eines Feuers verbleibt schließlich, düstere Vocals, irres Lachen, Flüstern. Sechs Minuten verstörendes Feuerknistern lassen Beklommenheit in das Herz des Hörers einziehen und eröffnen damit den Reigen der "Nightside emanations" von Funerary Call. Das kanadische Soloprojekt zeichnet sich seit 1994 für zahlreiche rituelle Soundscapes irgendwo zwischen Feldaufnahmen, Noise und Dark Ambient verantwortlich. Im Titelstück wird die aufgebaute Stimmung, die den Beginn einer Nacht voller Rituale darstellte, immer wieder zerrissen durch verzerrte und schmerzhafte Gitarrensounds. "Thee i invoke" ist wie der Titel bereits vermuten lässt eine 11 Minütige Beschwörungszeremonie. Tiefe, weiche Klanguntermahlung, düster-verzerrte Beschwörungsformeln. Der Körper kommt zu Ruhe, der Geist kann dieser Schwere aber nicht trauen.... Dieses Gefühl wird im anschließenden Stück fortgesetzt. "The calling" erschallt im Morgengrauen einer schlaflosen und mit grausamen Bildern durchsetzten Nacht und so findet sich der Hörer am Ende "Upon the heath" wieder und Trommeln und eine kriegerische Stimmung beginnen einen Tag, der genauso unerfreulich werden könnte wie die Nacht. "Nightside Emanations" ist ein fantastisches Werk, bei dem jedes Einzelstück für sich funktioniert. Doch das Kopfkino verbindet diese äußerst unterschiedlichen Aufnahmen zu einem zusammengehörenden Ganzen. Der Klang des Albums ist dabei etwas ganz Besonderes: dadurch, dass keine der Aufnahmen aus der Konserve stammt, wirkt alles organisch und authentisch. Dies verstärkt die einzelnen Stimmungen noch einmal deutlich im Gegensatz zu Werken von Künstlern, die künstliche Klangerzeuger verwenden. Verpackt in einem wundervollen DinA5 Digipack sollte jeder Fan düsterer Ambient- oder Ritual-Klangkunst unbedinggt zugreifen.