Für alle Namnambulu-Fans ist in diesem Jahr schon einen Monat früher Weihnachten! Denn am 25.11. ist die mit Spannung erwartete, erste offizielle Single des NNB-Nachfolge-Projektes erschienen (lest dazu auch das Interview mit Vasi Vallis, das ich vor einiger Zeit mit ihm geführt habe). Auf der im Juni diesen Jahres veröffentlichten Infacted Compilation gab es übrigens mit „Protect my ways“ bereits den allerersten Track von Frozen Plasma zu hören! Doch das nur nebenbei, denn auf „Hypocrite“ (zu Deutsch: Heuchler, Scheinheiliger) ist dieser Song nicht vertreten! Zusammen mit dem neuen Sänger Felix Marc, der als Keyboarder, zweite Gesangsstimme und Produzent bei Diorama tätig ist, knüpft Vasi Vallis an die Erfolge von Namnambulu an: Kraftvolle, emotionale und sehr tanzbare Electro-Popsongs mit eingängigen, mitreißenden Melodien sind es, mit denen Frozen Plasma die schmerzende Lücke nach der Auflösung von NNB schließen möchte. Doch leider kommt Sänger Felix nicht an die stimmliche Ausdruckskraft von Hendrik Iversen heran – zu sehr prägt diese das Charisma und die Anziehungskraft sämtlicher NNB-Songs. Trotzdem ist Felix Marc mit seiner weichen, melancholischen, z.T. etwas zurückhaltenden Stimme genau der richtige Mann für Frozen Plasma. Dieses Gefühl dürfte sich bereits nach dem ersten Durchhören der großartigen Songs schnell bestätigen – auch wenn sich der/die ein oder andere wohl noch öfter sehnsüchtig an die „alten, jungen“ NNB zurück erinnern und intuitiv Vergleiche ziehen wird. Die Single ist trotz der stimmlichen Veränderung – denn beim Sound bleibt eigentlich alles beim „guten Alten“ – in jeder Hinsicht ein richtiges „Weihnachtsgeschenk“: Der Titel-Track „Hypocrite“ geht mit viel Elan und Melodiefreudigkeit zur Sache und dürfte schnell Top-Status wie z.B. die NNB-Tracks „Memories“, „Now or Never“ oder „Alone“ erreichen. Der „Old School Extended Mix” (andere Bands würden das vielleicht „Club Mix“ nennen) mit über acht Minuten Länge haut einen dann vollends aus den Socken: noch ein wenig mehr Power, noch mehr gefühlvoller, melancholischer Gesang und Melodien satt. „Hypocrite“ im „Girls: Don't Cry! Mix (sollten sich da irgendwo Anleihen an The Cure versteckt haben???) ist ein reines Instrumental, gedrosselt im Tempo, etwas minimalistischer und verträumter arrangiert. „Betrayed“ schafft eine ruhigen, chillige Atmosphäre zum Titel-Track, ein schöner, lockerer Pop-Song mit viel Wärme und Gefühl, fast schon radiotauglich. Zum lockeren mitwippen, versinken und das Drumherum vergessen – und hier und da mit einer kleinen Prise 80er Synthie-Feeling. Mit „Hypocrite“ werden Vasi und Marc erwartungsvolle Herzen schnell erobern und vielleicht nun auch endlich die letzte Träne über die Auflösung der Dream-Team-Formation NNB trocknen können. Nächstes Jahr, ein genaues Datum steht noch nicht fest, soll dann das erste Fulltime-Album von Frozen Plasma folgen, Live-Auftritte sind ebenfalls in Planung.