Front Line Assembly sind eine Band die ich seit vielen Jahren sehr schätze. Ich weiß noch wie mich Mindphaser umgeblasen hat als ich es zum ersten Mal hörte... Umso mehr freue ich mich, das neue Album der Kanadier in Ohrenschein nehmen zu können... Die Band stand für mich immer für Innovation im Electrobereich, Bill Leeb vermochte immer neue Impulse in einem stagnierenden und stumpfer werdenden Genre zu setzen. Das vorletzte Werk "Improvised Electronic Device" überraschte mich seinerzeit ein wenig, weil FLA dezent nostalgisch in ihre "Hard Wired"-Ära zurückblickten. Dennoch war das Album rundum gelungen und bescherte der Kultgruppe eine Menge positives Feedback. So, nun zu "Echogenetic". Das Album startet mit einem düsteren, sehr atmosphärischen Intro, ein gelungener Start. "Leveled" kommt modern-elektronisch daher, verbindet Dubstep-Elemente mit dunkler Elektronik und Bill Leebs prägnanter Stimme. Ungewohnt, aber gut. Mit "Killing Grounds" folgt ein treibender Track, der in Teilen an alte Werke wie "Tactical Neural Implant" erinnert und dennoch ebenfalls sehr modern wirkt. In meinen Augen ein heißer Favorit für die Tanzfläche. "Blood" ist eine Midtempo-Hymne mit einem sehr eingängigen Refrain. Man beachte die abgefahren verzerrte Stimme. Mit „Deadened“ kommt ein wuchtiges Stück daher, das ebenfalls ein ziemlicher Clubhit werden könnte. „Ghosts“ lässt es wieder ruhiger angehen. Erinnert mich ein wenig an „Vanished“ vom Album „Civilization“, sehr schön. „Echogenetic“ kommt dann wiederum sehr experimentell rüber. „Exhale“ ist dann wieder ein Brecher, der mächtig stampfend daherkommt und sich mit den beiden anderen bereits erwähnten tanzflächenkompatiblen Stücken gelungen ins Gesamtbild des Albums einfügt. „Exo“ ist eine weitere tolle Hymne, die ungemein melodisch und dennoch düster auf den Hörer wirkt. „Prototype“ ist ein Instrumental mit verstördenden elektronischen Sounds. Sollte man laut hören, kommt überwältigend rüber... Letztes Stück ist dann „Heartquake“. Wiederum im Midtempo-Bereich angesiedelt, sorgt es für einen gelungenen Abschluß. „Echogenetic“ brauchte bei mir einige Durchläufe bis es zündete. Bei mir ein gutes Zeichen, weil ich solche Alben erfahrungsgemäß meist sehr lange höre. Front Line Assembly setzen mal wieder Impulse und zeigen wie man Anno 2013 modern klingen kann und dennoch die eigenen Wurzeln nicht außer Acht läßt. Quasi eine Lehrstunde wirklich zeitgemässen Electro-Industrials, von dem sich viele Genre-Kollegen eine Scheibe abschneiden können... Großartige Platte!