Berlin ist immer eine Reise wert, diesmal eine akustische! Forced Movement heißen die Herren, die Anfang des Jahres mit der EP mit dem simplen wie guten Namen ‚3’ ein Promo veröffentlichten, das hinhorchen lässt. Elektronisch geht’s immer zu, allerdings wenig auf Schubladen bedacht, so dass sich Forced Movement nur schwer einordnen lassen. Eine Menge Einflüsse hört man heraus in den vier Songs, wobei sich ‚Fuck it away’ von den drei anderen Darbietungen ein wenig abhebt. Ein schneller Beat legt die breite Basis, die von Gitarren, Synths und dem teilweise cool-gelangweilten Gesang begleitet wird. Sehr viel frickeliger und ruhiger präsentieren sich die folgenden Dreiviertel. ‚Pull myself’ erinnert von Gesang an die Band mit den zwei Buchstaben, die alle verehren, mit der aber keiner der Eigenständigkeit halber verglichen werden will. Musikalisch wird man stellenweise an Massive Attack erinnert… bis auch hier die Gitarren den Eindruck geringfügig wandeln. Den interessanten Moment, der den Hörer an ‚Stand Back to Breathe’ fesselt, ist der Fünfvierteltakt. Leicht dramatisch und trotzdem beruhigend vielleicht das Highlight dieser Band-Vorstellung. ‚On a Low’ findet schließlich zurück zur Depeche Mode angehauchten Darbietung, glänzt allerdings auch durch eigenen Charakter und gute Umsetzung. Mit Forced Movement haben sich drei Musiker getroffen, denen man anmerkt, dass unerwartete Harmoniefolgen und durchdachte Arrangements wichtige Wegbereiter ihres musikalischen Endprodukts sind. Was noch fehlt ist eine saubere Produktion, die insbesondere zu Abzügen in der B-Note bei ‚Fuck it Away’ führt. Wird vor allem der Gesang noch etwas runder produziert, kann man sich bestimmt auf das für Jahresende angekündigte Album freuen.