Ist es einfach nur plakativ der verwendeten Klangerzeugung gezollt oder doch ernst gemeint: "Synthesizer Tanzmusik"? Das Cover der sächsischen Band F.O.D. verheißt eher steril-basteltechnische Zuneigung für die Herausarbeitung einer genügenden Anzahl von Album-Tracks. Entweder steht die CD unter einem "Juchu-Wir-haben-nur-Spaß-Faktor" oder doch unter dem Motto, was so viele Bands im Synthpop-Genre (mit ein bisschen Wave- und EBM-Anteil) als das große Ziel anstreben. "Elemente aus EBM, Wave und Electro gemischt mit typischen Sequenzen aus dem Dance-Bereich bilden das Grundgerüst der F.O.D.-Songs"..., welches sie zu ihrer ganzen eigenen Kategorie "eXcess Dance" benannten. Denn wie sie weiterhin so schön sagen: "Melodien brauchen Strom!" Nach zwei Singles und zwei in Eigenvertrieb veröffentlichten CDs tendiert das aktuelle Album der Sachsen doch eher in die zweite Richtung, wobei der Stein der Weisen trotzdem ein weiterhin nicht erfüllter Wunsch bleibt. Wie sich gleich beim gleichnamigen Opener "Synthesizer Tanzmusik" andeutet, ist neben deutscher Sprache und einem gehörigen And One-Anteil wenig überladener Inhalt zu finden, der meist gut durchdacht und pointiert gesetzt wurde. Drittes zieht sich relativ konsequent durch das Album, führt aber ab und an dazu, dass die verwendeten, nicht allzu prächtig bearbeitet wirkenden Sounds und auch die präsente Stimme von Daniel "eXcess D" zu dominant daher kommen. Gerade bei "Sie" - einem durchaus kritischen Song über die zunehmende Überwachung der Menschen - manifestiert sich hierdurch wieder so ein "Erwachet-Charakter", der dem textlich-kritischen Publikum sicherlich gefallen wird, andere Hörer aber eher verschrecken könnte. Ähnlich verhält es sich auch mit der Ex-Blutengel-Sängerin Eva Pölzing (u.a. waren F.O.D. auch Tourbegleiter von Blutengel). Entweder man ist als Fan begeistert von ihrer Präsenz oder findet sie einfach nur laienhaft. Ich bin immer noch sehr hin- und hergerissen ("Archangel's Battlefield" - naja, "Allein" - aha!). A prospos Sterilität: die Gitarren bei "Krankhaft" lassen den Titel damit leider unnötig verflachen. Mit einem größeren Schrammel-Anteil wäre der Song voll nach vorn gegangen. Neben den Anspieltipps von "Synthesizer Tanzmusik" mit dem Album-Opener, "Allein" und "Free Again" wird viel Grundsolides geboten, was sich in seinem melodiösen Variantenreichtum (zwischen balladesk und kräftig tanzbar) wahrlich mehr als einmal anhören lässt. Auf einem guten Weg sind die seit einiger Zeit auch als Remixer und Band-Tour-Suporter immer bekannter werdenden F.O.D. (Fusion der Bands Farout und d.o.d.) damit auf jeden Fall. Frei nach dem Motto "Übung macht den Meister" freue ich mich auf weiteren Output der Band und damit verbunden eventuell auch auf kleinere stilistische Veränderungen.