Man nehme Alternative Rock, eine Prise Grunge, einen Hauch Brit Pop, ein wenig Jazz , noch etwas Zirkusmusik und das Charisma von Tom Waits plus den Charme von Shane McGowan und heraus kommt das neue und mittlerweile vierte Firewater-Album, "The Man On The Burning Tightrope". Hinter dem Ganzen steckt der Wortkünstler Tod Ashley, ehemals Frontmann bei Cop Shoot Cop, der Firewater 1996 gründete und dazu Mitglieder aus illustren Bands wie Elysian Fields, Soul Coughing, Laughing Hyenas und Jesus Lizzard einlud. Das Album produziert hat übrigens der Drummer der Band, Tamir Muskat. Tod Ashley zieht auf "The Man On The Burning Tightrope" wirklich alle Register. Er desillusioniert die Geblendeten und vernichtet die Euphorischen; seine Welt ist pechschwarz. Wie ein Jahrmarktsschreier verkündet er seine Botschaften als auf Zynismus, Satire und Ironie errichtete, gesellschaftliche Dramen. Begleitet wird er dazu mit einem Gemenge aus verschiedensten Musikstilen. Alternative Rock meets Big Band, Karussell-Orgel kontra Gitarre, Bläser gegen Akkordeon. Als ob man über eine Kirmes, einen Rummel geht und an den verschiedensten Stationen mit einer Geschichte beglückt wird, die mal trauriger oder mal wie ein Trinklied ausfällt: Firewaters Jahrmarkt der menschlichen Tragödien. "The Man On The Burning Tightrope" ist ein wirklich einzigartiges Album, das sicherlich gewöhnungsbedürftig aber um so spannender ist, sobald man erst einmal den Zugang gefunden hat. Jeder, der Gefallen an einem wilden Mischmasch von Musikstilen findet, wie ihn Mr. Bungle praktizieren, dem eine rauchige Whiskey-Stimme a la Tom Waits gefällt und der generell gern vom Durchschnitt abweicht, der sollte hier Obacht geben. Mit ihrer eigenartigen Kompositionen und Tod Ashleys finsteren Visionen sind Firewater auf jeden Fall eine Entdeckung wert.