Das Electroprojekt Final Illusion, bestehend aus Marcel "Papa" Papajewski und René "Chrisi" Christ blicken auf eine inzwischen fünfzehnjährige Bandgeschichte zurück, wobei René erst in 2000 als Ersatz für den zu E-Craft gewechselten Jan Abraham dazugestossen ist. Im gleichen Jahr wurde dann auch die erste EP und in 2002 das Debüt "Past And Future" veröffentlicht. Nach einer fünfjährigen "kreativen Pause" folgte 2007 die "Rebirth" EP und im letzten Jahr das zweite Album "Execution". Dark Electro hat man sich auf die Fahnen geschrieben und so ist es denn auch gewohnte Kost, die dem geneigten Hörer hier serviert wird. Samples, treibende Beats, getragene Flächen, verspielte Arpeggien und düsterer Gesang, der leider etwas zu sehr in den Hintergrund gedrängt ist. Engagierte, teils heftige ("Gene", "Der Schänder") Texte sind ein Markenzeichen auf diesem Album und wissen den Hörer durchaus für das Duo einzunehmen. Im Zeitalter von Tralala aller Orten tut ein wenig deutliche Ansage auch mal sehr gut. Musikalisch springt einem sehr viel Talent entgegen, leider wird es nicht konsequent genug umgesetzt, denn es ist klingt doch leider wie schon so oft gehört. Ein wenig mehr Eigenständigkeit würde dem Duo sehr gut zu Gesicht stehen, denn das Potential ist sicherlich vorhanden. Allerdings kann ich es auch verstehen, dass man sehr gerne einen bestimmten Sound erzeugen möchte - schlecht nur, wenn die Songs dadurch ein wenig beliebig klingen. Als Anspieltipps wären der Opener "Colour Of Death", der Titeltrack "Execution", "Die Wahl" und "GOTT" zu nennen. Eigentlich ein interessantes Album, gerade textlich, so fehlen doch die musikalischen Ideen, die es aus der Masse der elektronischen Acts hervorstehen lassen. Das Können und das Know-How ist sicherlich vorhanden und ich würde mich freuen, wenn Final Illusion es uns auf einem ihrer nächsten Werke einmal richtig zeigen würden. Liebhaber düsterer elektronischer Klänge sollten auf jeden Fall einmal ein Ohr riskieren.