Femme Fatality, ein Bruderpaar aus St. Louis, Missouri bringt mit „One’s not enough“ ihr zweites frivoles musikalisches Werk auf den Markt. Hinter dem 2003 gegründeten Electronic-Dance-Projekt verbirgt sich eine schrille Mischung aus elektronischen Sounds, lockeren Hip-Hop, kecken Punk, melodischem Synth-Pop und rhythmischen Drum and Bass. Textlich durchschweifen Alexander und Monanani Palermo Themen wie Sex, Drugs und nächtliche Abenteuer. Klingt schräg? Ist es auch! Laut Pressetext „von der stets ansteigenden Fangemeinde bewundert und von Kritikern als die „neuen Beasty Boys“ bezeichnet“ strotzen sie auf ihrem neuen Silberling nur so vor impertinenter Dynamik und versprühen damit einen schon fast unverschämt flegelhaften Charme. Auch wenn der Sound zunächst eher gewöhnungsbedürftig ist und man sich denkt, was diese Jungs in der Schwarzen Szene verloren haben, wird man beim zweiten Durchhören schon etwas mehr mitgerissen. Songs wie „Lucky Lover“, „Connections“, Titeltrack „One’s not enough“ oder auch „Pretty mess“ grooven frisch ins Ohr und sorgen für einen durchgehenden Bewegungswille - Locker, fluffig, aggressiv, frech und mit einer gehörigen Prise an Speed präsentiert uns das Bruder-Duo eine durchwachsene und grelle Soundmixtur, welche meinen Ohren bisher unbekannt war. Wer es funky und tricky mag, wird an „Come on, come out“ seine wahre Freude haben. Auch die öfter wiederkehrenden Gitarren-Fragmente („Bullet Train“, „Still Alive“, „Vay & Alive“) machen den tanzbaren Songs keinen Abbruch, sondern bereichern und heben Femme Fatality von vielen anderen Künstlern im Electro-Clash-Genre deutlich ab. Ebenso machen die hin und wieder vernehmbaren Gitarren-Passagen einige der Tracks lebendiger als pure elektro-clashige Arrangements. Mit „Win, loose, die“ steht ein rein akustisches Stück parat, welches das Album noch einmal so richtig abrundet. Also Varianz und forscher Ideenreichtum sowie Individualität und Courage kann man den Herren durchaus als Kompliment zuschreiben. FAZIT: Neben einigen wenigen Songs, die wirklich nicht ins Ohr gehen wollen, weist „One’s not enough“ jedoch allerhand richtige Schmankerl auf („Bullet train“, „Stil Alive“, „Connections“ „Pretty Mess“, „Bar fly“, „Win, loose, die“). Die Texte sollte man nicht wortwörtlich nehmen, sondern eher mit Satire und Schwarzen Humor betrachten. Qualitativ extrem gut gemacht, von Langeweile ganz zu schweigen, lässt sich das gute Stück bestens betanzen und somit steht im Gegensatz zum eintönigen Elektroeinheitsbrei eine zwar gewöhnungsbedürftige jedoch durchaus beachtliche Veröffentlichung in den Plattenläden.