Der norwegische Tastengott Stephan Groth, wohl besser bekannt als Apoptygma Berzerk, beglückt die Musikwelt mit seinem neuen Projekt ‚Fairlight Children’. Das lang ersehnte Album „808 bit“ wird nun ab dem 15.März in den Plattenläden stehen, doch wir konnten schon vorher in das Werk reinhören. Ein Genuss… Zuerst fragt man sich ja immer, wie viele Projekte ein Musiker vertragen kann, ohne dabei eine Kopie nach der anderen auf den Markt zu bringen. Doch Mr. Groth hat das Überangebot an Futurepop auch bemerkt und versorgt uns nun stattdessen mit seinem selbsternannten „Electro-Lounge“. Mit Fairlight Children kann Stephan nun all seine musikalischen Interessen ausleben, die bei ihm bei Apoptygma Berzerk verwehrt blieben. Und zur stimmlichen Unterstützung hat sich Stephan die zwei weiblichen Mitstreiterinnen Marianne B. und Tiff mit an Bord geholt. Mit „808 bit“ ist nun letztendlich ein schönes unkompliziertes und einfaches Werk entstanden, was aber keineswegs negativ verstanden werden soll. Ganz im Gegenteil, die Musik ist so eingänglich und teilweise verspielt, dass ich mich schon nach dem ersten Hören dabei ertappt habe, wie ich leise einen der Songs vor mich hergesummt habe. 10 Tracks mit plastischen Beats und Melodien aus dem sanften Electrobereich umschmeicheln des Hörers Ohr. Stephans, im Vergleich zu Apoptygma Berzerk, doch recht ausdruckslose und oft bearbeitete Stimme bildet zu den kühlen, atmosphärischen Stimmen von Marianne B. und Tiff einen klangvollen Kontrast. Aber auch die instrumentalen Stücke versprühen ihren Charme von anspruchsvollen elektronischen Pop. Als besondere Anspieltipps möchte ich die drei Tracks „Before you come along“, „808 Bit“ und „Big City Girl“ hervorheben. „Before you come along“ ist natürlich nicht umsonst Vorabsingle geworden, denn es ist einer der eingängigsten Songs vom Album und er macht Appetit auf mehr, den der Hungrige dann mit dem Album sicher auch mehr als ausreichend befriedigen kann. Der Titeltrack „808 Bit“ verzaubert mich immer wieder. Er startet mit einer Sprachaufzeichnung von einem Kind, das Zählen lernt. Die „Vocals“ im Song werden dann auch von einer weiblichen Kinderstimme intoniert. Ich vermute, dass es sich bei dem kleinen neuen Star, um die Tochter von Stephan handeln könnte, aber ich habe leider keine Hinweise darauf im Netz gefunden. Also bleibt es bei der Vermutung. Durch die ruhigeren Klänge von „Microhard“ schon angedeutet, findet das Album schließlich mit „Big City Girl“ einen glanzvollen Ausklang. Dieser Song ist für mich der gefühlvollste Track vom Album. Mit anspruchsvollen, warmen (Piano-)Klängen und Stephans sanfter Stimme wird eine angenehme sentimentale Stimmung erzeugt. Mit diesem Projekt bzw. Album hat Stephan Groth eindrucksvoll bewiesen, dass ein guter Musiker auch im Stande ist, sich neu zu erfinden. Liebhaber neuer und frischer Melodien sollten sich „808 Bit“ keinesfalls entgehen lassen! Auf jeden Fall sollte man auch immer mal wieder einen Blick auf die Homepage von Farilight Children werfen. Noch ist die Seite in Arbeit und es gibt nicht sonderlich viele Informationen, aber das hat sich in den letzten Tag fast täglich geändert. Die Seite überrascht mit einem kreativen Design, das einem sogar ermöglichst selbst auf einem Synthesizer zu spielen.