Die Hamburger Formation Eyes Shut Tight mag die härtere Gangart und legt mit "Secret Destroyer" nun ihr erstes Album vor. Das Quintett um Frontmann Trashedsoul besteht seit 2007 und gibt die Stilikonen Marilyn Manson, Korn, Nine Inch Nails und (!)Rammstein als Vorbilder und Einflüsse an. Nun denn - wie klingt das Debüt? Nach einem atmospärischen Intro zeigen Eyes Shut Tight sogleich wo der Hammer hängt: Treibende Gitarrenriffs und harte Beats gepaart mit ein paar Synthisounds und -effekten geben die Richtung Industrialrock vor. Dazu die Vocals von Sänger Trashedsoul, die zwischen Sprechgesang und Shouts wechseln. Gottseidank geht es hier nicht nur krawallig nach vorn, sondern dem Hörer wird auch in den Songs die eine oder andere Atempause gegönnt. Auch klingt auf "Secret Destroyer" gottlob nicht ein Song wie der andere, doch die Grenzen zwischen den Songs sind, gerade wenn es in Richtung 'Refrain' geht, durchaus fliessend, sodass man sich bei weniger konzentriertem Hören schon wundert, dass man plötzlich bei Song Vier oder Fünf ist, wo man sich doch sicher war, das wäre noch der zweite. Insgesamt hinterlässt "Secret Destroyer" einen etwas zwiespältigen Eindruck. Ambitioniert ist das Debüt der Hamburger auf jeden Fall, einzig die Gefahr einer gewissen Eintönigkeit besteht. Bei "Silent Goodbye" z.B. fragt man sich schon, warum der Song nicht etwas mehr in die Richtung entwickelt wurde, in die die ersten Takte zeigen, dieses wäre mal ein schöner Kontrapunkt gewesen. "Intoxication" und "Mother Darksome + Divine" gefällt mir diebezüglich schon besser. Ein wenig mehr Mut zur Variation hätte "Silent Destroyer" gut zu Gesicht gestanden, für den ersten Wurf aber ist "Secret Destroyer" schon eine gute Leistung.