Er hat ein eigenes Label namens Kellermusik gegründet, hat bereits mit Szenegrößen wie Architect und Converter gearbeitet und sich durch einige Remixe hervorgetan. Klima bzw. René Klimaczewski ist also eigentlich ein alter Hase. Dann traf er im letzten Jahr den New Yorker Künstler Dave Kean, der ihn mit seinen außergewöhnlichen Ideen inspirierte. Obwohl Kean mit Musik eigentlich nichts am Hut hat, reichte der Input für Klima aus, um das Projekt Exocet aus der Taufe zu heben. Nun wurde das Resultat aus Dave Keans und Klimas Eingebungen und ihrer Kreativität erstmals auf Scheibe gepresst und erscheint in Form des "Violation"-Albums. Das Album strotzt nur so vor Einfällen, auch wenn die klare Rhythmusorientierung erst einmal dominiert. Industrial mit technoiden Einflüssen ist zwar nicht neu, Klimas Umsetzung hingegen schon. "Violation" klingt wie eine Art Converter-Monolith-Muslimgauze-Squaremeter-Hybrid, ergänzt um zahlreiche Sounds und Samples. Orientalisch angehaucht oder brachial stampfend, dramatisch oder hemmungslos, Exocets Musik wirkt fast immer stimulierend. Pulsierenden Stromstößen gleich, ist das Album manchmal sogar schmerzlich intensiv. Flötenspiel wirkt in dieser unerbittlichen und bass-dominierten Welt wie eine Oase des Friedens. Genießen, tanzen, abreagieren, "Violation" eignet sich für vieles. Das hier gezündete Feuerwerk kommt einem mittelschweren Erdbeben gleich und ist dabei so faszinierend, dass man mit Freuden untergeht. Den Manufactura-Remix hätte es zur Abrundung des Albums gar nicht gebraucht, auch wenn der Song von Karloz.M noch einmal schön auf die Spitze getrieben wird. So abwechslungsreich und schonungslos wie "Violation" klingt, dürfte der Erfolg nicht lange auf sich warten lassen. Jedenfalls kann man Klima und Dave Kean bzw. ihrem Projekt Exocet zu diesem Album nur gratulieren.