Mit „Fly Away“ von Eric C. Powell erwartet uns ein Synth-Wave-Gemisch mit weiblichen und männlichen Vocals, die zum Teil Robo-like unterstützt werden – Musik, die stellenweise durchaus ihre Höhepunkte hat.

Erwartungsvoll packte mich der Opener „Fly Away“. Sphärisch hoch steigt sie ein, er kommt hinzu und gemeinsam schaukeln sie sich in eine Dramatik und du verlierst dich im immer wiederkehrenden „…fly away!...“, das mitunter auch Echo-like daherkommt. Doch schnell nimmst du den bedrohlichen Wave-Unterton war, auf dem einzelne Töne spielen, schließlich hoch pulsierend. Mäßig schnell steigen die Drums ein, steigern ihr Tempo und während der Gesang weiter hypnotisch voranschreitet, gleitet der Sound wavig dahin. Nach diesem kurzen Intro folgt „Welcome to Synthtopia“, seinem Namen gerecht werdend, synthig rotierend auf poppigen Drums. Irgendwie Trance-like gleitest du und nimmst das flüsternde Echo wahr. Die Elektronik beginnt zu schillern. Robo-Vocals übernehmen. „…Synthtopia…welcome, to Synthtopia…“ Wave und Robo-Stimmen spielen miteinander. Die Elektronik pulsiert. Nach dem Eintauchen in das Land Synthopia geht es tief hinab ins Herz. Es folgt der erste Remix von „Shattered Glass“, in dem sich bearbeitete, vereinte Vocals treffen. Kannst du all die Bilder vergessen, den Song? Fühlt es sich nicht noch an wie gestern? Deine Schatten begleiten dich. Quakend wird es, die Drums zeigen sich markant und wehleidig, Echo-like fängt dich seine Stimme. Der nächste Titel hat es fast zu meinem Favoriten geschafft. „And I Know“ zeigt sich zunächst dunkel provokant, rotierend. Während die Masse einzelne Schläge metallisch durchbrechen, zeigt sich der Synth mit verträumten Tönen. Melodisch ergreift dich seine Stimme. „…I need you now…“ Der Synth spielt mit, wie sie beginnt, in sein leidenschaftliches Spiel einzusteigen. Und jedes Mal wenn du lächelst, siehst du die Liebe in meinen Augen. Bist du nicht jedes Mal aufs Neue überrascht? Der Sound zeigt sich zunächst gebändigt und dann wavig synthig lodernd. „…knowing the way I need you now…“ Der nächste Titel ist dann mein Liebling geworden. „The Bedside Table“ steigt mit forscher Drum-Elektronik ein, auf der freche hohe Sequenzen durcheinanderstoben. „…my dear I love…“ Hier und da trumpfen die Synth-Töne markant auf den Drums auf. „…call my name…“ Die Erinnerungen und die Bilder sind immer in dir? „…dry the teardrops!...“ Der nächste Remix von „Shattered Glass“ gleitet verträumt synthig dahin. Zart und klar fängt dich ihre Stimme. Ja, es fühlt sich noch wie gestern an, all diese Bilder, diese Songs. „…these are the shadows of my back…“ Poppig bewegen sich die Drums. „…no, you can´t escape…“ Es folgt „Crash“ – beatig gedämpft. Freche Töne spielen mehrstimmig und spitz, dann wird es wavig zart, metallisch untersetzt und mitunter stellenweise Bass-like. Forsch und treibend übernimmt die Elektronik gänzlich, ehe wieder reine Drumparts folgen. Mein nächstes Highlight ist „Warning Signs“. Schicksal und irgendwie verträumt führt dich das Klavier. Ich kann dich sehen, sehen, wie du wirklich bist. „…and I know it´s something wrong…“ Die Zeichen des Morgens sind zu sehen. Dunkel steigt der Wave mit ein und vermittelt das „etwas steht bevor-Gefühl“. Ironisch, hoch und schräg – fast viel zu lebhaft für die Tragik – steigt der Synth mit ein. Der Sound wird voller. Nach diesem impulsiven Reigen geht es mit dem letzten Angespielten, wie im Opener, wieder in diese Art der Machtlosigkeit zurück. „…fly away…“ Die Stimmen spielen Echo begleitet miteinander.

Ich muss sagen, die Neuerscheinung wird zwar nicht zu meiner liebsten, aber sie bringt durchaus nicht nur eingängige, stetige Elektronik, sondern auch abwechslungsreiche, impulsive Vocals und Soundspiele. Hört gern mal rein.

 

 

 

Emotiv Media Group

 

01.10.2020

 

https://www.ericcpowellmusic.bandcamp.com

 

01. Fly Away

02. Welcome to Synthtopia

03. Shattered Glass (Andrik Arkane Remix)

04. And I Know

05. The Bedside Table

06. Shattered Glass (feat. Stereo in Solo)

07. Crash (Electrocurated Heavenly Mix)

08. Warning Signs

09. Fly Away (Coming Home)