Die Unheiligen aus Belgien werfen den gierigen Dunkelmännern - und Frauen mit "Tetra Karcist" ihr bereits siebentes Studio Album zum Fraße vor. Eine Scheibe die schon aus zwei Gründen ein besonderes Augen(ohren)merk verdient: 1. Hat die Truppe den Schreihals gewechselt, es steht nun ein Herr namens Nornegast am Micro und 2. hat man Enthroned schon in Reviews der letzten beiden Alben eine fehlende Weiterentwicklung, sowie leichtfertig verspielte Ideen vorgeworfen. Frage Nummer 1 kann dahingehend beantwortet werden, dass die Position gut ausgefüllt wird, etwas heisere aber durchweg passende Vocals werden geboten, d.h. für Blackmetal Verhältnisse natürlich. Frage Nummer 2 ist schon schwieriger zu bewerten. Beim ersten und zweiten Durchlauf der Scheibe die irgendwie auch wie ein D-Zug an einem vorbeirast, war ich noch gewillt auch dieses positiv zu beantworten. "Leider" (für die Endbewertung) habe ich noch einmal reingehört sowie in der Zwischenzeit auch Secret Of The Moons "Antithesis" bekommen - siehe mein Review. Soundtechnisch machen sich bei Enthroned die im Vergleich etwas schwächeren Drums, sowie nicht ganz so durchschlagskräftige Gitarren bemerkbar, auch hier wieder die Anmerkung: Trotzdem noch im guten Rahmen der durchschnittlichen Schwarzmetal Outputs. Athmosphärisch dagegen kommt die Platte echt gut rüber, einige dunkle Chor Parts, sowie das einleitende Intro was dann jäh durch Geprügel unterbrochen wird, stellen das eindrucksvoll unter Beweis. Auch im Punkte Treue zum ursprünglichem Ideal des Blackmetals ist nicht von der Hand zu weisen, dass hier einiges geboten wird: Mysteriöses, dunkles Artwork und Texte, sowie einige rasende Songs die wirklich jeden Fan dieser Richtung glücklich machen sollten. Leider bin ich kein Die Hard Blackmetal Fan, so mir da doch etwas fehlt, was z.B. Kapellen wie Secrets Of The Moon, Immortal oder auch Nocte Obducta eher bieten. Meine faves dieses bitterbösen Outputs sind: "Through The Cortex" - ein etwas thrashiger Song, mit melodiösen Gitarren sowie einem netten Hintergrund Chor, "The Seven Ensigns Of Creation" -geiler midtempo Düstermetal und "Vermin" welches die Temperatur im Zimmer um ein paar Grade sinken lässt und schleppende Parts (endlich mal) im Wechsel mit Geprügel bietet. Nett wäre es gewesen, hätte man statt des Outros, welches nicht wirklich nötig ist, eine weitere im Midtempo oder Doom angesiedelte Nummer mit draufgepackt. Dann wäre sicher auch mehr drin gewesen, weil auch die Spielzeit nicht wirklich vom Hocker haut. Aber für "true" Blackmetaller und mit Einschränkungen auch Thrasher sollte "Tetra Karcist" durchaus eine Empfehlung wert sein. Aufgrund der starken Songs auf der zweiten Hälfte des Albums, sind doch noch 4 1/2 Punkte drin. Leider ist hier kaum Crossover Potential vorhanden, d.h. Anhänger anderer Metalrichtungen müssten ihre Probleme hiermit haben, wenn ich richtig kombiniere - Dr. Watson, was meinen Sie dazu ?